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Craft The World

Wir basteln uns eine Festung

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Kategorie: Games

So wie sich Eisen und Holz von einem Zwergenschmied zu einer Axt formen lassen, verschmolz Dekovir Entertainment Elemente der Genres Simulation, Strategie, Rollenspiel und Tower Defense zu „Craft The World": Einem Spiel über eine Zwergensippe, die sich durch Buddeln und Basteln eine uneinnehmbare Festung erschafft.

Die Kampagne beginnt mit einem einsamen Zwerg, der an einem sonnigen Morgen durch ein Portal in eine Waldlandschaft tritt, die außer ihm nur von Hühnern, Schafen und Wildschweinen bewohnt wird. Dank des (abstellbaren) Tutorials können auch genreunerfahrene Spieler*innen schnell mit dem Abholzen der Bäume und dem Zerschlagen der Steine beginnen, um aus diesen Ressourcen die ersten Werkzeuge zu craften, mit denen es sich wiederum schneller Abholzen und Zerschlagen lässt. Schließlich muss bis zur Nacht ein Unterschlupf gebaut sein, da ein unerfahrener Zwerg besser nicht alleine draußen sein sollte, wenn sich Skelette und Zombies aus ihren Gräbern erheben. Erst im Sonnenschein zerfällt alles Untote zu Staub und das Werkeln kann weitergehen. So weit, so unspektakulär – ist dieses Spielprinzip doch weitreichend aus Spielen wie Minecraft bekannt.

Erfahrungspunkte und Monster

Aber Craft The World ist mehr als ein Terraria-Klon mit knuffeliger 2D-Grafik, denn unser Zwerg bleibt nicht lang allein: Durch Bauen, Jagen und Kämpfen gewinnen die Spieler*innen Erfahrungspunkte, was zu Levelaufstieg und weiteren Zwergen führt. Schnell hat man eine ganze Zwergensippe zusammen, die gemeinsam kocht, angelt, schmiedet – und buddelt! Immerhin macht die Oberfläche nur einen geringen Teil der Weltkarte aus, weshalb es sich lohnt, tiefe Schächte in die Erde zu graben. Dort lassen sich nicht nur wertvolle Erze, sondern auch allerlei versteckte Kammern finden, in denen meist schwere Gegner lauern.

Und auch die Zwerge gewinnen Erfahrung: Jeder kann bis zu drei Berufe wie Holzfäller, Schmied oder Bogenschütze erlernen und durch Anwendung verbessern. Außerdem können  Waffen und Rüstung angelegt werden, wodurch die nächtlichen Untoten bald schon mehr Ärgernis als Gefahr darstellen. Eine alle 45 Minuten erscheinende Gegnerwelle hält die kleine Sippe aber trotzdem auf Trab, da Anzahl und Schwierigkeit der dortigen Monster stets ansteigen.

Das traute Heim

Nur wer eine Festung errichtet, ist auf Dauer sicher und glücklicherweise sind den Spieler*innen dabei fast keine Grenzen gesetzt: Im großen Technologiebaum lassen sich neben Nützlichem – wie Betten, Nahrung und Geschützen – kontinuierlich neue Deko-Objekte erforschen, um das eigene Heim ganz individuell zu gestalten. Ebenso steht es den Spieler*innen frei, ob sie lieber an der Oberfläche oder tief unter der Erde siedeln möchten und auch ein später Umzug oder Ausbau ist mit relativ wenig Aufwand verknüpft. Allgemein ist das Basteln recht einstiegsfreundlich gelungen: Das Bau-Menü ist übersichtlicher, als man es von anderen Spielen dieser Art gewohnt ist, und ein Händler verkauft fehlende Rohstoffe gegen Münzen, die zufällig beim Graben gefunden werden könnten.

Schwachstellen

Dennoch lässt Craft The World Funktionen vermissen, die ein noch flüssigeres Spielen möglich gemacht hätten: Beispielsweise müssen die Rohstoffe im Bau-Menü stets einzeln per Hand auf ihren Platz gezogen werden, da eine automatische Zuteilung fehlt. Auch können den Zwergen keine direkten Arbeitsanweisungen gegeben, sondern lediglich die Felder markiert werden, die es zu graben gilt – selbiges gilt für das Einsammeln von Rohstoffen. Wann ein Befehl umgesetzt wird, entscheidet die KI, deren Prioritäten nicht unbedingt mit denen der Spieler*innen übereinstimmen müssen. Zwar kann man jederzeit einen Zwerg selbst steuern und somit auf eigene Faust die hübsche Welt erkunden, aber dieser Modus fühlt sich schal an, wenn er genutzt werden muss, um Fehler der KI auszubaden. Außerdem fehlt die Möglichkeit, die Spielgeschwindigkeit zu erhöhen, wodurch teilweise recht lange Wartezeiten entstehen können, in denen einem nicht viel mehr übrigbleibt, als den vielen Zwergen beim Graben, Sammeln und Kämpfen zuzusehen.

Auch ist schade, dass es in Craft the World tatsächlich nur männliche Zwerge gibt. Schließlich gibt es keinen objektiven Grund, warum nicht auch Zwerginnen schmieden, Holz hacken und Untote umhauen können sollten.

Fazit

Trotzdem ist Craft The World ein gelungenes Sandbox-Spiel mit niedlicher Grafik, das eine eigentlich schon alte Spielidee wunderbar erweitert hat – auch wenn manche Funktionen noch etwas Komfort vermissen lassen. Dafür bietet eine kurze Kampagne auch Anfängern einen raschen Einstieg. Drei verschiedene Landschaftstypen (Wald, Eis, Wüste) und ein umfangreicher Technologiebaum sorgen für Abwechslung und die stets meckernden Zwerge sind liebevoll animiert, wodurch selbst die Wartezeit in den Sammelphasen noch ihren Reiz hat.

Craft The World
(Dekovir Entertainment, Black Maple Games)
Plattformen: PC/Mac

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