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Die Chronik der Drachenlanze 1: Drachenzwielicht

Die Waffen gegurtet, den Mut im Gepäck: Auf geht's in die Drachenwelt Krynn!

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Kategorie: Literatur

Schon gehört? Von einer der weltweit erfolgreichsten Fantasysagas gibt es eine Hörspielumsetzung. Drachenzwielicht heißt der erste Teil der Reihe Die Chronik der Drachenlanze, gleichnamig benannt nach den Büchern von Margaret Weis und Tracy Hickman. Das Hörspiel ist als CD-Set mit Booklet und als Audible-Version erhältlich. Ob sich das Reinhören lohnt, klären wir hier.

Was haben ein Zwerg, ein Halbelf, ein Kender, ein Magier, ein Kämpfer und ein Ritter plus zwei Barbaren gemeinsam? Unstillbare Abenteuerlust und die erstaunliche Fähigkeit, von einer Schwierigkeit in die nächste zu poltern, womit die Geschichte auch beginnt.

Die Handlung

Die Helden treffen nach und nach im Wirtshaus "Zur letzten Bleibe“ in der Stadt Solace ein. Vor fünf Jahren leisteten Zwerg Flint, Halbelf Tanis, Kender Tolpan, Magier Raistlin, Kämpfer Caramon und Ritter Sturm den Eid, nach den alten Göttern Krynns zu suchen. Nach Ablauf des abgesprochenen Zeitraumes wollte man sich wieder treffen und über die gewonnenen Erfahrungen austauschen. Mit Sturm treten auch zwei Barbaren, Goldmond und Flusswind, in die Taverne. Goldmond ist eine Häuptlingstochter und die Trägerin eines blauen Kristallstabes, der magische Heilkräfte besitzt. Flusswind ist ihr Geliebter und hat den Stab für sie gefunden. Nach einer kurzen aber handfesten Unstimmigkeit mit den örtlichen Schergen, flieht die Truppe gemeinsam aus dem Wirtshaus und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Als die Helden die Stadt hinter sich lassen, treffen sie auf Vertreter einer höchst merkwürdigen Rasse. Diese sind auf der Suche nach einem Stab mit einem blauen Kristall: Goldmonds Stab. Erneut kommt es zum Kampf. Nachdem auch dieser erfolgreich überstanden ist, verschlägt es unsere Helden in den Düsterwald. Dort wird ihnen vom Herrn der Wälder mitgeteilt, dass sie die geheimnisvolle Stadt Xak Tsaroth aufsuchen sollen, da sie dort ein mächtiges Geschenk erhalten werden. Gesagt, getan. Man macht sich auf den Weg und entdeckt dabei, dass es um einiges mehr geht, als eben nur jenes Geschenk.

Was das Fantasy-Hörspielherz höher schlagen lässt

"Drachenzwielicht“ trumpft mit einer Vielzahl von Geschöpfen auf. Goblins, Götter, Gossenzwerge – da wird die ganze Palette an fantastischen Gestalten aus den Büchern aufgefahren und in der Ohrmuschel geparkt. Natürlich dürfen auch unheimliche Untote nicht fehlen. Selbst Liebhaber von Pferdemischwesen kommen auf ihre Kosten. Stichwort: Einhornalarm! Das gehörnte, überirdische Tier glänzt stilecht als Herr der Wälder. Zudem bekommen mythologische Klassiker, Zentauren und Pegasi, einen Gastauftritt. Und selbstverständlich gibt’s einen Drachen, der in bester Smaugmanier ertönt. "Mehr davon!", denkt man.

Besonders amüsant sind die kleinen Zwischendialoge. Ein Beispiel: Als die Helden beim Herrn der Wälder, dem besagten Einhorn, eine Mahlzeit aus Wild kredenzt bekommen, meint Caramon ehrfürchtig: "Dieser Hirsch muss einer eurer Diener gewesen sein.“ Darauf der Herr der Wälder ganz jovial: "Der Hirsch erfüllt den Zweck seines Daseins“. Ugh, und das von einem Einhorn. Da möchte man kein Untertan sein.
An anderer Stelle teilt Goldmond der Erscheinung ihrer verstorbenen Mutter ihre Verzweiflung über ihr Leben mit. "Wir wollten uns nur lieben. Jetzt bin ich allein, 30 und ohne Kinder …“ Tja, auch Barbaren-Häuptlingstöchter haben offenbar ihre liebe Mühe und Not mit gesellschaftlichen Konformitäten.

Atmosphärisch wurde die Geschichte gut umgesetzt. Stimmen, Geräusche und Musik bilden meist eine harmonische Mischung. Allerdings kämpft das Hörspiel mit einem Problem, welches in der Natur der Sache liegt, wenn die Heldentruppe so groß ist. Auch wenn ständig die Namen genannt werden, muss man die vielen Stimmen erstmal sortieren und zuordnen. Kennt man die Bücher nicht, kommt man dadurch eher holprig in die Geschichte hinein. Da hilft auch nur bedingt, dass es sich um ein Stelldichein bekannter deutscher Synchronstimmen handelt. Allerdings gilt auch hier: Dr. Zoidberg klingt immer wie Dr. Zoidberg.

Eine zweite Schwierigkeit ergibt sich ebenfalls aus der Größe der Heldentruppe. Als Hörer wünscht man sich mehr Tiefe, sowohl was die Figurencharakterisierung, als auch die Beziehung zwischen den Charakteren anbelangt. Das aber kostet Zeit und ist schwierig, wenn die Handlung ständig weitergetrieben werden muss, damit das Hörspiel nicht zu lang wird. Leider geht daher auch die Erzählerstimme etwas unter, obwohl sie zur Orientierung und für die Atmosphäre äußerst nützlich ist.

Ein ganz klarer Pluspunkt ist die Musik, die eigentlich schon Kinocharakter hat. Obwohl der Einsatz an manchen Stellen etwas unpassend ist, möchte man den Heile-Welt-Soundtrack am liebsten beim nächsten Brettspielabenteuer im Hintergrund laufen lassen. Was auch geht, denn die Musik wird in der CD-Version separat gleich mitgeliefert. Sie stammt aus der Audio-Schmiede "Erdenstern“ und trägt maßgeblich zur guten Gesamtqualität des Hörspiels bei.

Ein weiteres, zusätzliches Highlight bei der CD-Version ist das Booklet. Die Bilder sind in bester Fantasytradition beeindruckend und die Charaktere werden einzeln vorgestellt. Außerdem werden vielfältige Hintergrundinformationen zur Welt Krynn gegeben, sodass sich jeder, auch wenn er die Geschichten der Drachenlanze nicht kennt, hineinfinden kann.

Das meint Ann

Als Fan von Hörspielen ist man froh, dass es Drachenzwielicht gibt. Jeder, der eine Leidenschaft fürs Hören von Geschichten hat, weiß: HörBÜCHER gibt’s wie Sand am Meer, HörSPIELE sind rar gesät. Vor allem im Bereich Fantasy, vor allem für Erwachsene und vor allem solche, die gut sind.
Was einfach Spaß macht, ist mit den Helden durch Krynn zu reisen und von einer abenteuerlichen Situation in die nächste zu fallen. Fantasy-Quest at it’s best! Wer mit einer munteren Truppe eine fantastische Welt durchqueren möchte, kommt hier voll auf seine Kosten.

Womit Drachenzwielicht Mühe hat, sind teilweises Stimmengewirr und Handlungshetze. Doch nach zwei-, dreimaligem Hören, was bei der interessanten Geschichte problemlos geht, ist man mit den Stimmen vertraut und hat sich an das Handlungstempo gewöhnt. Die kleinen Schwächen werden durch die atmosphärische Musik und das Booklet in der CD-Version wieder wettgemacht.

Somit fällt das Fazit auch eindeutig aus: Für Fans des Drachenlanze-Universums ist die vertonte Version "Drachenzwielicht“ auf alle Fälle ein absolutes Muss. Für alle anderen Liebhaber von fantastischen Hörspielen lohnt es sich jedoch ebenfalls, Drachenzwielicht Gehör zu schenken. Danach kann man immer noch entscheiden, ob man mit der Heldentruppe in die nächsten Abenteuer ziehen, sprich weiteren Teilen der Reihe lauschen möchte, oder nicht. Trotz kleiner Schwächen also ein gehörig gut produziertes Hörspiel, mit dem man in die Welt Krynns abtauchen kann.

Also, Reinhören lohnt sich.

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