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Buchland: Fantastischer Roman

Fiktiv gewordene Realität erfindet sich selbst

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Kategorie: Literatur

Herr Plana braucht eine neue Angestellte für sein Antiquariat. Es gibt nur eine Richtige – Frau Beatrice Liber. Diese ist zwar perfekt für den Job, hat aber irgendwann ihre Liebe zu den Büchern verloren. Und gerade auf die scheint es doch anzukommen.

Beatrice Liber hatte eigentlich einen ganz eigenen Buchladen. Doch ein Schicksalsschlag in ihrem Leben hat sie die Verachtung für geschriebene Handlungen gelehrt. Aber so ganz kann sie doch nicht von den geliebten Werken lassen, so bewirbt sie sich bei Herrn Plana im Antiquariat – und beginnt damit ihre ganz eigene Geschichte.

100 % Buch im Buchland

Im gesamten Buch geht es tatsächlich um nichts anderes als Bücher, Geschichten und Germanistik. Im „Buchland“, oder Keller des Antiquariats von Herrn Plana, finden sich alle Texte, die bereits geschrieben wurden, noch in der Entstehung sind oder einfach aufgrund von mangelndem Talent zu einem einheitlichen Buchbrei geworden sind. Für Beatrice ist das kein leichter Brocken, den ihr realitätsliebendes Hirn erstmal zu schlucken hat. Für sie ist das Buchland pure Magie und erschreckend noch dazu. So entspinnen sich zwischen ihr und ihrem Arbeitgeber immer wieder philosophisch angehauchte Dialoge über die Möglichkeit einer real gewordenen Fiktion und einer fiktiven Wahrheit.

Umgeschriebene Schicksalsschläge

Durch einen schweren Schlag in ihrem Leben ist die Familie Liber zerrüttet. Beatrice versucht, stark zu sein, während ihr Mann dem Alkohol frönt. Da im Buchland alles möglich ist, stellt sich natürlich auch schnell die Frage, ob man reale Personen nicht sozusagen „umschreiben“ kann, sodass sie ein sinnvolleres Leben führen oder mit Schicksalsschlägen besser zurechtkommen. Und wie könnte man das Formen von Charakteren besser erproben als durch das experimentelle Umändern eines bestehenden Menschen? Trial and Error ist immerhin ein bewährtes Mittel. Doch auch hier wird die ethische Frage aufgeworfen und diskutiert, inwieweit ein Mensch in das Leben eines anderen eingreifen darf, um ihn nach seinen Vorstellungen zu gestalten.

Fazit

Ja, es geht ausnahmslos um Bücher, das Schreiben, Germanistik und Wörter. Insofern wird Buchland dem Titel voll gerecht. Auch die aufgeworfenen philosophischen und ethischen Fragen sind interessant und werden spannend behandelt. Die Geschichte ist fortlaufend und in sich schlüssig und auch mit ein wenig Action wird nicht gehadert. Dennoch gab es Stellen um Buch, auf die man hätte verzichten können, weil sie nur von der eigentlichen Geschichte ablenken. Auch hat man ab und an das Gefühl, dass es ein bisschen zu viel des Guten ist, wenn es um Lebensfragen oder kurze germanistische Exkurse geht. Wer Bücher liebt und sich mal völlig in ein Land voller Bücher einlassen möchte, findet mit Buchland aber ein solides Abenteuer mit noch dazu schön gestaltetem Cover.

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