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Blut aus Silber

Zeit für Rache

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Kategorie: Literatur

Damals war Zosia eine gefürchtete Kriegsheldin, die gegen das Scharlachrote Imperium kämpfte, um Frieden im Reich herzustellen. Nach ihrem Sieg zog sie sich zurück um mit ihrem Mann ihren eigenen Frieden zu finden und ein einfaches Leben auf dem Land zu führen ...

... nun, 20 Jahre später, wird ihr Dorf jedoch überfallen und ihr Mann sowie alle anderen Dorfbewohner grausam getötet. Für Zosia, die diese Tat der imperialen Armee zuschreibt, findet der Frieden somit ein jähes Ende und sie schwört Rache. Da sie sich damals vollkommen zurückzog und ihre einstigen Verbündeten sie für tot halten, muss Zosia sich zunächst auf die Suche nach ihnen begeben, um sie für eine erneute Schlacht gegen das Scharlachrote Imperium zu gewinnen. Auf ihrer Reise muss Zosia feststellen, dass ihr Vertrauen in ihre Freunde und Verbündeten nicht immer berechtigt ist ...

Die Geschichte um die gealterte Kriegsheldin Zosia, die aus Rache erneut in den Kampf zieht, bildet den Haupterzählstrang des Romans. Daneben gibt es jedoch noch einige weitere Charaktere, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird. Da wäre unter anderem eine Prinzessin, die mit ihren engsten Freunden flieht. Oder auch ein Abenteurer, der sein Dasein damit fristet, reiche Adelige zu deren Unterhaltung durch die gefährliche Wüste zu führen. Und schließlich ein Hornwolf, der mit seinem Großvater auf der Suche nach seinem Onkel ist.

Konzentration gefordert

Mit Blut aus Silber hat Alex Marshall eine detaillierte Fantasywelt geschaffen, die sehr ideenreich und originell daherkommt. Es handelt sich dabei um den ersten Fantasyroman eines bekannten Autors, der sein Werk unter einem Pseudonym veröffentlicht hat. Die Sprache in Blut aus Silber ist derb gehalten und die Dialoge glänzen oftmals mit sarkastischem Wortwitz. Die einzelnen Kapitel sind eher kurz und werden aus insgesamt sieben wechselnden Perspektiven erzählt, deren Zusammenhang sich dem Leser anfangs noch nicht erschließt. Obwohl mir persönlich der sehr eigene Schreibstil des Autors gefällt, ist mir der Einstieg in das Buch nicht besonders leichtgefallen. Das ist vielleicht auch auf die ständig wechselnden Perspektiven und eine sehr hohe Anzahl von Haupt- und Nebencharakteren zurückzuführen. Oftmals endet der Erzählstrang einer Figur abrupt und setzt dann erst viel später wieder ein, sodass der Leser nicht erfährt, was in der Zwischenzeit passiert ist.

Die Charaktere selbst sind interessant und vielseitig. Keine Figur ist nur gut oder böse, alle haben Ecken und Kanten. Jedoch konnte ich mich zum Teil schlecht in die Handelnden hineinversetzen und so keinen wirklichen Bezug zu ihnen herstellen. Auch fehlten mir oft Informationen und Erklärungen zu den einzelnen Charakteren. So gehört zum Beispiel eine der Hauptfiguren den Hornwölfen an, aber durch fehlende Beschreibungen zu dieser Rasse konnte ich mir vorerst leider keine bildliche Vorstellung davon machen. Des Weiteren gestaltete sich das Lesen oft als zäh und teilweise etwas langatmig. Ich hatte zeitweise das Gefühl, bei dem ca. 860 Seiten langen Epos kaum voranzukommen. Das könnte daran liegen, dass das Buch zum Großteil aus Dialogen und Gedankengängen besteht. Zwar kommen auch Kampfszenen nicht zu kurz, jedoch hatte man oft das Gefühl, dass die Handlung selbst stillsteht.

Manchmal ist weniger mehr

Insgesamt handelt es sich bei dem Roman um keine leichte Lektüre für zwischendurch. Wer sich allerdings darauf einlässt, bekommt es mit einer interessanten Fantasywelt und originellen Charakteren zu tun. Meiner Meinung nach hat der Roman jedoch auch einige Längen und erweist sich daher oftmals als zähe Kost. Was die Dialoge und die Nebenstränge sowie Anzahl der Charaktere angeht, wäre weniger vielleicht mehr gewesen.

Blut aus Silber (Das Scharlachrote Imperium, Band 1)
Alex Marshall (Übersetzer: Andreas Decker)
(Piper Verlag, 2015)
864 Seiten, Klappenbroschur
ISBN: 978-3-492-70361-1
Webseite: Blut aus Silber

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