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Blackguards 2

Wenn zwei sich streiten

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Kategorie: Games

Bereits ein Jahr nach Erscheinen des ersten Titels veröffentlicht Deadlic Entertainment den Nachfolger des erfolgreichen Spiels. Auch wenn sich bei Optik und Gameplay wenig geändert hat, bietet das Spiel doch einige Neuerungen. Dabei sind die Spielentwickler auf die Wünsche der Fans eingegangen und haben vor allem das Kampf- und Charakterentwicklungsmenü überarbeitet. Wie gut dies gelungen ist und was uns die neue Story verspricht, konnten wir uns bereits vor Erscheinen des Spiels in einer Preview-Version anschauen.

Die Entwickler haben sich mit der Blackguards-Reihe zum Ziel gesetzt, die Pen&Paper-Vorlage auf den PC zu portieren. Dazu greifen sie erneut auf eine Mischung aus point-to-click und rundenbasierten Kampfsystem zurück. Damit gelingt ihnen der Spagat zwischen diesen verschiedenen Welten sehr gut und es kommt eine wirkliche DSA-Atmosphäre auf.

Zu den größten Neuerungen zählen das automatische Gelingen von Zaubern und Attacken und das Anwerben neuer Truppen (Söldner). Auch verfügen die Charaktere nun über einen Ausdauerwert und können nach Kämpfen Gefangene nehmen und verhören.

Die Story (Spoiler!)

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Cassia, der Ehefrau von Marwan, dem wahnsinnigen Herrscher über Südaventurien bzw. dem Spielgebiet in Blackguards 2. Nach einer tragischen und schockierenden Anfangssequenz findet Cassia sich in einem Kerker wieder, eingesperrt von ihrem einstigen Geliebten. Dort bleibt ihr nur die Wahl langsam zu sterben oder wenigstens dem Wahnsinn zu verfallen. Letzteres gelingt sehr gut. Denn erst nach vier Jahren Aufenthalt kann sie dem Labyrinth unter dem Kerker entfliehen. An der Oberfläche angekommen trommelt Cassia die alten Blackguards wieder zusammen. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, sich an Marwan zu rächen und die Kontrolle über seine Ländereien zu übernehmen. Ihr zur Seite stehen alt bekannte Gesichter, die sich aber über die Jahre verändert haben: der todessehnsüchtige Takate, der heruntergekommenen Zauberer Zurbaran sowie der gemütlich gewordene Zwerg Naurim.

Das Gameplay

Das Spiel ist ein Wechsel aus einem recht starren point-to-click-Modus und den rundenbasierten Kämpfen. In ersteren hat man die Möglichkeit mit seinen Gruppenmitgliedern zu interagieren, Lehrmeister und Händler aufzusuchen sowie auf die Gefangenen zu verhören. Hat man genug von der Gruppeninteraktion, kann man sich den Kämpfen widmen. Hier hat man die Qual der Wahl, welche Station die nächste auf Cassias Schlachtzug sein soll. Ist man erstmal mit der recht einfachen Steuerung vertraut, kann man sein strategisches Geschick hier auf die Probe stellen. Die Battlemaps überzeugen nicht nur durch ihre liebevoll gestalteten Details, sondern erlauben dem Spieler auch mit den Objekten der Karte zu interagieren. So ist es z. B. möglich den Gegner unter einem Stapel Kisten zu begraben – oder sich selbst, wenn man ungeschickt ist. Auch kann man einen Kronleuchter herabfallen lassen. Die Kämpfe finden rundenbasiert statt, wie auch schon bei der Pen&Paper-Vorlage.

Lediglich die Handlungsmöglichkeiten außerhalb des Kampfes bleiben eingeschränkt, da nur die vom Spiel vorgeschlagenen Aktionen durchgeführt werden können. Wie sich die Handlung des Spiels entwickelt, hängt von den Entscheidungen des Spielers ab, denn Blackguards 2 ist nicht linear.

Fazit

Alles in allem ist Blackguards 2 ein hervorragendes Spiel. Sehr angenehm ist die Tatsache, dass man zu Beginn nicht gezwungen ist, einen Charakter zu erstellen, sondern einem einfach einer vorgesetzt wird. So muss man sich erstmal durch zwei Tutorial-Karten kämpfen, bevor die erste Steigerung ansteht. Die weitere Charakterentwicklung ist einfach gehalten, allerdings immer noch komplex genug, um hier individuell seinen Wünschen oder Vorstellungen nachzugehen.

Taktik-Kampfsysteme sind nicht jedermanns Fall. Durch den Wechsel aus einem schnellen Spielmodus, z. B. First-Person, in ein Taktik-System wird jegliche Dynamik aus dem Spielfluss genommen, sodass der Eindruck entstehen kann, ausgebremst zu werden. Bei Blackguards ist es allerdings anders herum. Man wechselt aus dem starren Adventure-Modus auf das Schlachtfeld. Dadurch entsteht hier erst die Spieldynamik, denn der Schwerpunkt des Spiels liegt eindeutig im Kampf. Darunter leidet ein wenig die Rollenspielatmosphäre der DSA-Portierung, schließlich besteht ein Rollenspiel eben nicht nur aus kurzen Entscheidungsmomenten, Charakterentwicklung und langen Kämpfen.

Was jedoch begeistert, ist die Optik des Spiels, denn Animationen und Karten sind sehr gut gelungen. Hinzu kommt der hervorragende Soundtrack von Peter Conelly, der bereits für diverse Tomb-Raider-Teile, Watch Dogs und Driver: San Francisco die Musik komponierte.

Abgerundet wird der Ausflug nach Aventurien mit einer rundherum spannenden Geschichte, welche einen schnell zum Weiterspielen animiert. Die vollkommen irre Cassia, die dem wahnsinnigen Herrscher Mengbillas an den Kragen will, ist ein interessanter Charakter und weckt die Neugier zu sehen, wie sie sich entwickelt. Darüber hinaus bietet das Spiel leider kaum Tiefe, wenn man einmal von den abwechslungsreichen Schlachtfeldern absieht. Nur wer Freude daran hat, stets neue Taktiken auszutesten, wird auf Dauer mit Blackguards 2 glücklich bleiben.

Von uns dennoch eine klare Kaufempfehlung, sofern man sich mit dem Spielprinzip anfreunden kann und mehr Wert auf ein schönes Ganzes als auf große Spieltiefe legt.

Wer einen kurzen Blick auf das Spiel werfen möchte, dem sei unser Let's Play ans Herz gelegt. Die Videos zeigen die Preview-Version des Spiels, weshalb hier und da kleinere Fehler auftauchen, die jedoch in der Endfassung nicht mehr vorhanden sind. Auch die Karten und das Balancing sollten nun noch ausgefeilter und detaillierter sein und der Spielsound lag hier auch noch nicht in seiner endgültigen Fassung vor.

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