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Bayonetta 2

Eine Haarpracht gegen Himmel und Hölle

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Kategorie: Games

Als Bayonetta 2 im Jahr 2014 exklusiv für Nintendos WiiU angekündigt wurde, blieben viele Fans des Erstlings enttäuscht außen vor. Schließlich wurde das erste Bayonetta im Jahr 2009 noch für PS3 und Xbox360 veröffentlicht. Doch SEGA hatte trotz des Erfolges kein Interesse mehr an der Marke. Nintendo sah darin die Chance eines einzigartigen Exklusivdeals und ermöglichte schließlich die von Fans sehnlichst erwartete Fortsetzung. Nach dem überragenden Erfolg der Switch ist die Umbra-Hexe auf Nintendos Hybrid-Handheld sehr gut aufgehoben. Als wäre dies nicht genug, gibt es den ersten Teil als Download-Code oben drauf.

Doch wer ist Bayonetta eigentlich und warum liegen hier überall Haare rum? Gerade um diese Frage zu beantworten, lohnt es sich, den beigefügten ersten Teil vor dem zweiten zu spielen.

Allein gegen Himmel und Hölle

Zum Zeitpunkt des Geschehens sind genau 20 Jahre vergangen, seitdem ein geheimnisvoller Sarg am Grunde eines trüben Sees gefunden wurde. Aus dem Sarg entstieg eine junge Frau, die ihrer Erinnerung beraubt wurde. Doch schon sehr bald entpuppte sie sich als eine mächtige Hexe mit verheerenden Kräften. Insbesondere ihre Haarpracht, mit der sie Dämonen aus der Hölle beschwören kann, ist für die Scharen der Engel eine ernste Bedrohung … – Moment mal! Wir sind also nicht die Guten?

Nun, wer hier letztlich Gut und wer Böse ist, lässt sich nicht pauschal aus der Herkunft ableiten. Fakt ist, dass uns unentwegt immer verrücktere Kreaturen des Himmels (Paradiso) und im zweiten Teil auch aus der Hölle (Inferno) angreifen und wir diese möglichst spektakulär in Rente schicken. Dabei entfaltet sich eine äußerst epische als auch verrückte Geschichte um die Umbra-Hexen und die Lumen-Weisen, die einst Verbündete waren, doch schließlich in einen erbitterten Krieg miteinander gerieten. Bayonetta 2 setzt das Wissen über den Hintergrund und viele Charaktere voraus, weshalb wir hier keine weiteren Details über den Inhalt nennen werden.

Kampf mit Stil

Wer der teils grotesken Handlung nicht gänzlich folgen kann, kann sich auch komplett auf das Gameplay konzentrieren, denn hier zieht Bayonetta alle Hexenregister. Ausgestattet mit vier Waffen, die an Armen und Beinen befestigt sind, vollführen wir heftige Nah- und Fernkampf-Kombos, die wir im Laufe des Spiels durch neue Techniken immer vielfältiger erweitern können. Durch besonders spektakuläre Kombos erhalten wir die Möglichkeit für besonders harte Finishermoves, in denen wir Gegner z. B. in eine Guillotine oder einen Schredder werfen. Gegnerischen Angriffen weichen wir in letzter Sekunde aus und aktivieren dadurch die Hexenzeit. Die Gegner bewegen sich dann in Zeitlupe, während wir normal handeln. So kommen wir bei stark gepanzerten Gegnern an die gut geschützten Schwachpunkte. Große Gegner und Bosse besiegen wir mit einem Hexenklimax. Dazu ruft Bayonetta durch ihre Frisur einen Höllendemon herbei, der den Bossgegner endgültig zerlegt. Je nachdem, wie schnell wir auf die Taste drücken, multipliziert sich unser Punktezähler.

Die Quicktimesequenzen ziehen sich durch beide Spiele und bestimmen einen Großteil der gebotenen Action. Da die Switch-Tastenbelegung im Gegensatz zu Microsofts Controller alle Buchstaben vertauscht hat, würde man als Nintendo-Neuling so ziemlich jede Sequenz verhauen. Doch zum Glück wird auch die Position der Buttons angezeigt, sodass man trotzdem die richtigen Tasten trifft. Bayonetta 2 gibt dem Spieler allerdings mehr Zeit zum Reagieren als der Vorgänger, was uns einige unnötige Tode erspart.

Von Reinplatin bis Stein

Unser Kampfstil bestimmt überdies auch unsere Wertung. Jede Kampfsequenz ist ein in sich abgeschlossener Kampf, in dem unsere Leistung nach Zeit, Stil, genutzten Items und der Anzahl unserer Fehlversuche bewertet wird. Vom Reinplatin bis zur peinlichen Steintrophäe können wir beweisen, ob wir ein Fingerakrobat oder hilfloser Buttonsmasher sind.

Bayonetta 2 bietet zudem zusätzliche Herausforderungslevel, in denen wir Gegner auf bestimmte Art und Weise besiegen müssen, um zu bestehen. Hierdurch verlängern wir unsere Lebens- und Magiebalken dauerhaft. Die Herausforderungen können beliebig oft wiederholt werden. Die Wertungen für die Herausforderungen fließen schließlich in das Endergebnis des Levels ein. Es lohnt sich also, die Gebiete gründlich zu untersuchen.

 

Besiegte Gegner hinterlassen Heiligenscheine. Mit Hilfe der Heiligenscheine kaufen wir neue Techniken, Waffen, Items (in Form von Lutschern) und andere Extras. Amiibobesitzer können neben neuen Outfits bekannter Nintendo-Maskottchen jeweils einmal pro Tag pro Amiibo 30.000 Heiligenscheine hinzufügen, womit ein nicht zu unterschätzender Vorteil entsteht. Ohne diese teuren Helfer muss das Spiel mehrmals beendet werden, um sämtliche Extras freizuschalten.

Neue Features

Damit dies nicht zu langweilig wird, kann man die Hauptstory von Bayonetta 2 von nun an auch im Koop-Modus spielen. Dabei übernimmt man die Umbra-Hexe Jeanne, auch wenn dies erzählerisch keinen Sinn ergibt. Spaß macht es trotzdem allemal!

Darüber hinaus wurde Bayonetta gegenüber der WiiU-Version um weitere Verbesserungen bereichert. Das Geschehen auf dem Bildschirm läuft nun in butterweichen 60 Frames pro Sekunde. Im Handheldmodus gibt es geringfügige Abstriche, die aber nicht ins Gewicht fallen.

Anfänger können beide Spiele übrigens durch einen automatischen Modus erleichtern. Dann übernimmt der Computer die Ausführung der Kombos und man schnetzelt sich ohne Gefahr einer Sehnenscheidenentzündung spektakulär durch das Spiel. Dieser Modus ist allerdings nur auf den einfacheren Stufen aktivierbar und empfiehlt sich insbesondere, wenn man der Geschichte folgen will.

Zwischen Klischee und Bildgewalt

Erzählerisch sind Bayonettas Abenteuer sehr unterhaltsam, doch manchmal auch übertrieben vulgär. Auf der anderen Seite sind die Nebencharaktere gerade wegen ihrer Klischeehaftigkeit sehr einprägsam. Da ist der obercoole Barkeeper Rodin, der uns neue Waffen aus der Hölle besorgt. Tollpatsch Enzo ist ein Abziehbild des Schauspielers Joe Pesci und versorgt uns meist widerwillig mit Informationen. Romantiker Luka hinterlässt informative Tagebucheinträge über das ganze Level verteilt und wird regelmäßig von Bayonetta abserviert. Für die kleine Cereza aus dem ersten Bayonetta empfindet man allerdings mehr Mitgefühl als für den arroganten Teenager Loki, den wir im zweiten Teil begleiten sollen. Der große Star des Spiels sind allerdings die bombastischen Schlachten, die auf mehreren Ebenen stattfinden. Teilweise passiert so viel auf dem Bildschirm, dass Zuschauer mehr vom Spiel haben als der Spieler.

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