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Aventurisches Bestiarium

Dämonen, Dinosaurier, Drachen – und was die Helden sonst noch umbringen will

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Kategorie: Pen & Paper

Der zweite Band der DSA-5-Regelwerksreihe beschäftigt sich mit allem, was da kreucht und fleucht auf aventurischem Boden oder aus niederhöllischen Abgründen gerufen werden kann.

Wie schon das Grundregelwerk präsentiert sich das Aventurische Bestiarium äußerlich mit eindrucksvollem Titelbild in einer Mischung aus Matt- und Glanzdruck. Auch innerlich bietet es komplett farbige Seiten voller Ungetüme. Es kommt mit 40 Ungeheuern und 28 Tieren daher, dabei haben alle Ungeheuer eine Doppelseite mit Stimmungs- und Regeltexten und einem großen Wertekasten. Die Tiere haben „nur“ eine Seite abbekommen, was immer noch für eine ausführliche Beschreibung reicht.

Alles, was ein Monsterjäger braucht

Die Beschreibung beginnt stets mit einem aventurischen Stimmungstext, gefolgt von einer allgemeinen Vorstellung. Danach wird beschrieben, wo man das Ungeheuer antreffen kann und als letztes widmet sich das Bestiarium der üblichen Lebensweise. Den Abschluss bildet ein Wertekasten, in dem alle wichtigen Eigenschaften, Sonderfertigkeiten, Talente, Auswirkungen von Heldenproben und Sonderregeln aufgelistet sind.

Hier zeigt sich eine große Stärke des Buchs, denn man findet alles, was man bei einer Begegnung mit dem Tier brauchen könnte: Wie viel weiß ein Held mit einer entsprechenden Probe? Wie verhält sich das Wesen? Kann es schwimmen oder klettern? Welche Kampfwerte hat es? Dazu kommen alle Eigenschaftswerte und eine Vielzahl an Fertigkeiten, die das Ungetüm beherrscht. Sonderregeln gibt es dort ebenfalls reichlich und fast jedes Ungeheuer hat seine eigenen. Diese passen jedoch sehr gut zu den Kreaturen und verleihen ihnen ein Gefühl von Einzigartigkeit. Bei den Tieren hat man sich auf die allgemeine Beschreibung beschränkt, damit der große Wertekasten auch auf der Seite Platz findet.

Zusätzlich hat jedes Ungeheuer und Tier ein Bild spendiert bekommen und diese Zeichnungen sind fast ausschließlich von guter Qualität. Mal niedlich, mal machtvoll oder unheimlich präsentieren sich die Kreaturen auf den Seiten. Manche Bilder wirken aber doch sehr comichaft und die Nymphe oder der Laraan – ein Verführungsdämon – wirken unnötig zensiert, wenn man sie mit dem Zeichenstil früherer Publikationen vergleicht.

Regeln für Meister und Spieler

Weiter hinten im Band finden sich allgemeine Informationen und Regeln zu bestimmten Kreaturengattungen wie Dämonen oder Geistern. Hier werden Regeln behandelt wie die Resistenzen gegenüber profanen, magischen und geweihten Objekten oder was mit einem Untoten im Sonnenlicht passiert. Auch die Nachwuchsfrage für Daimoniden wird beantwortet. Dämonen und Elementare sind hier nicht vorgestellt, da diese schon vom Grundregelwerk abgedeckt werden. Zur Erstellung eines Feenwesens oder Daimoniden dagegen ist der Band unerlässlich.

Auch neue Vorteile, Nachteile und Sonderfertigkeiten für Helden werden vorgestellt. Vorteile wie Drachen- oder Basiliskentöter sind dabei wohl erst später im Heldenleben zu erwerben, denn besagte Kreaturen müssen erst einmal der Heldenklinge zum Opfer fallen. Saumagen und Raubtiergeruch bieten hingegen von Anfang an ein stimmungsvolleres Spiel für Wildnischaraktere.

Auch ausführliche Regeln zur Beuteverwertung sind im Bestiarium vorhanden, die intuitiver und belohnender wirken als noch zu DSA 4-Zeiten. Es gibt Sonderfertigkeiten zur Gewinnung von Gift aus Beutetieren, wodurch sich Wildnishelden weiter spezialisieren können. Erfolgreiche Proben zur Fleischverarbeitung erhöhen jetzt die Ausbeute, statt sie wie bei DSA 4 zu begrenzen.

Umfang und weitere Nachteile

68 Kreaturen klingt zwar nach einer ganzen Menge, aber im Vergleich zum Vorgänger, der Zoo-Botanica aus DSA-4-Zeiten, wirkt das Buch dünn. Um alle aventurischen Ungeheuer zu behandeln, braucht es noch weitere Bände – und Pflanzen haben erst gar keinen Platz gefunden. Das alles hatte der Vorgänger gesammelt in einem Band. Darüber täuscht auch die liebevolle und detaillierte Ausgestaltung der Wesen nicht hinweg.

Zusätzlich zeigt sich schon jetzt, dass die Regeln von DSA 5 über viele Bände hinweg verteilt werden. Wenn sich die Regeln nicht mehrfach wiederholen sollen, findet man beispielsweise den Vorteil Drachentöter nur im Bestiarium wieder und muss ohne diesen Band darauf verzichten. Am Ende braucht es eine ganze Bibliothek, um bei der Heldenerschaffung und -steigerung keine Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen.

Aventurisches Bestiarium
Eevie Demirtel, Alex Spohr 
(Ulisses Spiele, 2015)
Webseite: Das Schwarze Auge

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