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Assassins Wood

Bürokratie kann tödlich sein

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Kategorie: Literatur

Penta Colt ist ein Todesreiter der geheimen Todesgilde und überwacht peinlichst genau die Einhaltung der gildeninternen Regeln, denn: Kein Assassine mordet ohne vorher einen korrekten Antrag gestellt zu haben. Gemeinsam mit seinem sprechenden Bonsai Wurzel genießt Penta sein ruhiges Beamtendasein und hofft auf eine Beförderung, bis er einen Kollegen vertreten muss und einen Stein ins Rollen bringt, der nicht mehr aufzuhalten ist.

Penta Colt, seines Zeichen Todesreiter der streng geheimen Todesgilde, ist zuständig für den regelkonformen Ablauf der beauftragten Morde. Keinem seiner ihm unterstellten Assassinen ist es erlaubt, ohne vorhergehenden Antrag einen Mord in die Tat umzusetzen. Erst wenn Penta seinen Stempel aufs Papier gedrückt hat, darf das Morden beginnen. Dabei unterstützt wird der Beamte von Wurzel, einem gerne und viel sprechenden Bonsai. Wurzel ist ein Dunkelnetzschnüffler und kann über das Netzwerk der Bäume auf unzählige Daten zugreifen, ähnlich dem Internet in unserer Welt. Ziemlich praktisch, sofern er gerade kooperationsbereit ist.

Urlaubsvertretung

Ein Arbeitskollege von Penta wird Vater und benötigt einen zuverlässigen Vertreter. Und wer könnte das besser übernehmen als der Vollblutbeamte Penta Colt? Kurzerhand muss er sich auf unbestimmte Zeit um einen weiteren Schwung an Assassinen kümmern. Darunter der in der Unterwelt bekannte Gentleman-Assassine, der ihn schon kurz darauf mit einem Formular besucht, damit sein nächster Auftrag genehmigt werden kann. Durch einen unglücklichen Unfall mit einem Bleistift, ist der Gentleman-Assassine außer Stande einen Mord zu begehen und Penta sieht sich gezwungen, den Job selbst zu übernehmen. Doch ist er dazu überhaupt in der Lage? Er hat noch nie getötet und bisher nur am Schreibtisch gearbeitet, aber theoretisch weiß er alles über die Aufträge seiner Untergebenen. So schwer kann es also nicht sein. Oder doch?

Das Opfer

Tonia Fill lautet der Name des Zielobjekts. Die Tochter eines reichen Unternehmers und Gründerin der Gruppe der Anti-Assassinen, die die Existenz der im Untergrund agierenden Auftragsmörder beweisen will. Die junge Frau lässt sich allerdings nicht so leicht um die Ecke bringen, wie Penta es sich erhofft hat. Tonia schafft es ihn dazu zu zwingen, ihr bei der Suche nach dem Auftraggeber ihres Mörders zu helfen und stolpert dabei in einen ihr noch völlig unbekannten Bereich ihrer Welt, denn die Existenz sprechender Bäume, ihre Funktion als Dunkelnetzschnüffler und die Todesgilde ist den meisten Bewohnern Maderas völlig unbekannt. Das ungleiche Gespann erwartet ein skurriles Abenteuer voller Action, Rätsel und bürokratischen Wahnsinns.

Die Welt

Madera ist eine recht interessant wirkende Welt, die größtenteils aus Wald und Holz besteht und in der Bürokratie nicht wegzudenken ist. Für meinen Geschmack wird Madera leider etwas zu oberflächlich beschrieben. Es werden zwar immer wieder kleine Eigenheiten der Welt eingestreut, die vor Einfallsreichtum nur so strotzen, aber dabei bleibt es leider. Dabei hätten ein paar zusätzliche Sätze zu Madera geholfen, um sich beim Lesen einen Ticken besser in diese Welt voller Potenzial einfühlen zu können.

Schreibstil

Hier war jemand mit viel Herz und Witz bei der Sache. Das Buch punktet mit skurrilen und ungewöhnlichen Einfällen und einer guten Portion Humor, gepackt in einem angenehmen Schreibstil. Humoristische Bürokratie-Einlagen, welche ein kleines bisschen die Passierschein A38-Szene aus Asterix in Erinnerung rufen, ohne dabei eine Kopie derselben zu sein, ein Bonsai als heimlicher Star und ungewöhnliche Charaktere lassen einen das Buch flott durchlesen. Aufgelockert wird das Ganze noch mit einer Vielzahl netter Illustrationen, die stilistisch sehr gut zur Geschichte passen und zu einem stimmigen Gesamtbild beitragen.

Einziger Wermutstropfen meinerseits: Der Drahtzieher hinter dem Auftragsmord war für mich während des Lesens recht schnell vorherzusehen.

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