Rette die Wolfswelpen! Sammle deine Freund*innen um dich und ziehe aus in die Wildnis! Erfülle Aufgaben, aber beeile dich, denn der schwarze Drache ist im Anmarsch!
In dem Fantasy-Brettspiel Andor Junior kommen wir mit unseren Jüngsten leicht in Rollenspielstimmung, ohne ein klassisches P&P zu spielen. Die Held*innen, die Questen, die Illustrationen und die einfachen Regeln ziehen uns in Bann. Schnell tauchen wir ein in die spannende Geschichte und machen uns auf, gemeinsam unser erstes Abenteuer zu bestreiten.
Rettet drei Wolfsjungen, die sich in der Zwergenmine verirrt haben, bevor ein schwarzer Drache mit seinen Schergen die Heimatburg erreicht. Diese Kerngeschichte wiederholt sich in jeder neu gespielten Partie, jedoch gibt es unterschiedliche Aufgaben, die auch unterschiedliche Schwierigkeitsgrade beinhalten. Nach dem ersten Spiel verstehen Kinder somit schnell, was sie machen müssen, auch wenn sich die Aufgaben ändern. Die herannahende Bedrohnung schweißt die Spieler*innen zusammen und das kooperative Abenteuer nimmt nach wenigen Minuten Fahrt auf.
Am ersten Spielabend haben wir das Regelheft erst während des laufenden Spiels gelesen. Es hat funktioniert, denn die Regeln sind einfach, übersichtlich aufbereitet und gut erklärt. Die Held*innen ziehen aus, um die Wolfsjungen zu retten. Hierbei sollen Aufgaben erfüllt werden. Spannend ist dabei besonders der Tag-Nacht-Rhythmus. Die Held*innen haben unterschiedlich viele Bewegungspunkte, je nachdem ob man Magier*in, Krieger*in, Bogenschütz*in oder Zwerg*in spielt. Sind die Punkte aufgebraucht, bricht die Nacht herein und der Drache bewegt sich selbst und seine Schergen. Es gilt somit nicht, nur die Wolfsjungen zu retten, sondern eine Bedrohung abzuwenden, die mit jeder Runde näher kommt. Spannend!
Die Box des Brettspiels ist im Vergleich zu einem klassischen Kinderrollenspiel wie Äventyr reicher an Spielsteinen, Karten, Scheiben und Figuren. Die Materialien sind aus festem Karton, was viele Spielrunden übersteht. Andor Junior ist visueller und weniger textlastig, erzeugt aber durch die Atmosphäre eines Rollenspiels. Die vollfarbigen Illustrationen von Michael Menzel sind niedlich, der böse Drache und seine Schergen, die Gors, wirken nicht unbedingt unheimlich. Die Charaktere gibt es jeweils als Mädchen oder Junge.
Die angegebene Spieldauer beträgt 30 – 45 Minuten. Wir brauchten etwas länger, da sich Geschichten drumherum ergaben. Bevor unsere Held*innen aufbrachen, bereiteten wir „in echt“ den Proviant vor und schnitten zusammen Gurken und Äpfel zum Snacken. Für die Rezension spielten wir fünfzehn Mal, insgesamt 21 Stunden.
Das Spiel wird ab 7 Jahren empfohlen. Wir haben das Spiel mit einer 6jährigen gespielt, was gut funktioniert hat. Die Anzahl der Spieler*innen ist mit 2 bis 4 Personen angegeben. Wir haben zu dritt, aber auch nur zu zweit gespielt. Das Spielen mit wenigen Mitspieler*innen funktioniert sehr gut, weil Andor Junior ein kooperatives Spiel ist und sich daraus viel Spaß ergibt.