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Alice – Follow the White

Wunderland ganz anders

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Kategorie: Literatur

Auf der Beerdigung ihrer Freundin Betty werden Alice und Cloe Zeugen eines seltsamen Ereignisses: Zoey erschießt die bereits tote Freundin im Sarg! Die untote Betty ist davon jedoch wenig beeindruckt und so finden Alice und Cloe sie wenig später das Gehirn von Zoey verspeisend im Internatsflur. Es folgt eine Flucht, welche die jungen Mädchen in einen Kaninchenbau und in sonderbare Welten führt …

Betty, Alice, Cloe und Zoey sind allesamt Schwestern – das besagen die Internatsregeln von Miss Yorks Schule für junge Mutare, die ein Sammelpunkt für ungewollte Sonderlinge der Gesellschaft ist. Die „Spiegelsichtige Alice“, die „Astrale Cloe“ und die „Jägerin Betty“ sollen hier fernab der Zivilisation lernen, ihre Absonderlichkeit zu unterdrücken. Doch neben den Mutaren tritt eine andere Bedrohung in die Welt, denn eine Seuche bringt Untote hervor, denen sich das ARO – das Amt zur Registrierung und Observierung von Mutaren – zusätzlich annimmt. Als Betty schließlich als Untote erwacht und Zoey tötet, bleibt den drei Freundinnen nur die Flucht aus dem Internat, um den Fängen des ARO zu entfliehen. 

Kaum haben sie sich ins Freie gerettet, werden die Mädchen unvermittelt von einem sprechenden weißen Kaninchen überrascht, welches diesmal nicht bloß für die Augen von Alice sichtbar ist. Mit seiner Hilfe entkommen sie dem ARO durch einen Kaninchenbau, doch vor ihnen liegt nun das Königreich der Königin der Spiegel. Eine Welt, die Alice sich bislang einzubilden dachte, wird Realität. Doch vor den drohenden Gefahren können sich die Drei auch hier nicht verstecken, denn für sie fängt ein gewagtes Abenteuer zwischen den Welten gerade erst an …

Gelungener (Jugend-)Fantasyroman ohne „Alice-Klischees“ 

Normalerweise gehe ich recht skeptisch an Romane heran, die das Thema „Alice im Wunderland“ behandeln, da leider oft nur ein Abklatsch der Originalgeschichte präsentiert wird. Ganz anders ist hingegen der Roman von Stephanie Kempin, die mit Alice – Follow the White gekonnt und wunderbar Abstand von diesem Alice-Klischee nimmt:

Eröffnet wird der Roman nämlich mit einem Tagebucheintrag von Betty, die gesteht, ihre Schwester gegessen zu haben. Nach diesem gelungenen Einstieg, der direkt Lust aufs Weiterlesen macht, wechselt man im Fortgang der Geschichte stets zwischen diesen Tagebucheinträgen und der Sicht von Alice hin und her. Dabei ist der Schreibstil unterhaltend modern, während das Setting in einer Zeit spielt, in der Damen beim Gedanken an das Tragen von Hosen das Entsetzen ins Gesicht geschrieben steht. 

Die sympathischen drei Hauptcharaktere Alice, Betty und Cloe sind sehr unterschiedliche Typen, die der Story stets neuen Schwung verleihen und keine Langeweile einkehren lassen. Und das alles, während sie vom weißen Kaninchen geführt in ihr Abenteuer aufbrechen, das ungeahnte Ausmaße annimmt. Zeitweilig treten dabei bekannte Aspekte aus den originalen Alice-Büchern auf, was jedoch geschickt und bisweilen dezent in die Geschichte eingeflochten wird. Heraus kommt dabei ein (Jugend-)Fantasyroman, der eine kreativ-amüsante, fesselnde Darstellung eines Abenteuers bietet, aber sich dabei keineswegs als eine Replik bezeichnen lassen muss.  

Fazit

Mit Alice – Follow the White von Stephanie Kempin wird der Leser auf eine Exkursion mitgenommen, die auf phantastisch Art und Weise durch eine von Lewis Carroll angeregte Thematik führt und dabei einen ganz eigenen Charakter vorzuweisen hat. Mit popliterarischen Tendenzen, ansprechenden Charakteren und einem erfreulich lockeren Schreibstil kann der Roman allemal überzeugen. 

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