Literatur

Die invasive Art – Science-Fiction rund um das Meeressterben

Das Meer stirbt. Sämtliche Fischbestände verschwinden und die Wissenschaft steht vor einem Rätsel. Nur eines ist klar: Kann das Meeressterben nicht aufgehalten werden, droht der Welt eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes.

Das größte Problem am Meeressterben ist allerdings, dass keiner so richtig weiß, warum die Fische verschwinden. Der Fischfang wurde bereits verboten und hart sanktioniert, das Augenmerk liegt auf der Rettung der Ozeane und trotzdem verschwinden die Fische in sämtlichen Ozeanen. Um diesem Problem auf den Grund zu gehen und Lösungen zu finden, werden drei junge Wissenschaftler*innen in eine Tiefseestation geschickt.

Svea, Mayari und Mat bilden die ungewöhnliche 3er-WG auf dem Meeresboden, in der sie Daten sammeln und Experimente zur Stabilisierung der Ozeane durchführen. Eine der Drohnen stößt dabei auf ungewöhnliche Aktivitäten eines Quallenschwarms, die durch Licht- und Tonimpulse Fischschwärme anzulocken scheinen. Was das mit dem Meeressterben zu tun hat und was hinter der Quallenaktivität steckt scheint so unglaublich, dass die drei ihr ganzes Weltbild in Frage stellen müssen.

Lesbare Liebe zum Meer auf Kosten der Handlung

Was beim Lesen besonders auffällt, sind die umfangreichen Kenntnisse und die Liebe zum Meer, die der Autor in den Roman einfließen lässt. Nicht nur im Rahmen der Aufklärung, was das Meeressterben auch für uns in der Realität bedeuten könnte, sondern auch in den Beschreibungen der erschaffenen Welt. Hier ist viel KnowHow und Recherchearbeit zu erkennen, die das Buch noch authentischer erscheinen lässt.

Allerdings geht dadurch auch ein wenig der Fokus auf die Geschichte verloren. Die Hälfte des Buches beschäftigt sich eher mit Beschreibungen der Welt, als dass die Handlung in Fahrt kommt. Erst nach der Hälfte erfahren wir etwas über die invasive Art an sich und die Suche nach den Antworten durch die Hauptfiguren sowie die eigentliche Thematik. Die wird dann in der zweiten Hälfte aber leider etwas zu schnell durchgezogen.

Tatsächlich hätte ich es daher schöner gefunden, wenn der Autor sich noch mehr Raum genommen hätte, die Geschichte genauso auszuschmücken wie zuvor die beschriebenen Welten und die technischen Hintergründe der verwendeten Geräte. Dadurch hätte das Buch noch locker 100-200 spannende Seiten gewinnen können. Denn die Welt hätte es absolut hergegeben, die Lesenden noch weiter in ihren Bann zu ziehen.

Fazit

Die erste Hälfte des Buches ist für die Handlung an sich nicht wirklich relevant, führt aber in eine detaillierte Welt ein, der man die Verbundenheit des Autors zu Natur, Ozean und seiner erschaffenen Welt deutlich anmerkt. In der zweiten Hälfte wird die Geschichte behandelt, die meiner Meinung nach mehr Augenmerk und Raum hätte haben dürfen. Für Liebhaber*innen von Weltenbau und feingeschliffenen Welten sowie ausgiebiger Recherche-Arbeit ist das Buch aber sicher ein spannendes Lesevergnügen mit unerwarteten Wendungen.

Das Produkt wurde kostenlos für die Besprechung zur Verfügung gestellt.

Dieser Artikel ist erschienen bei: Zauberwelten-Online.de

Die invasive Art - Science-Fiction rund um das Meeressterben

Ruka Jungblut

Autor

Fantasybegeisterte Katzenfanatikerin mit Hang zur ...

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