Literatur

Der Zirkel der Sechs: Runen und Knochen – Magisch-dunkle Rituale in den Katakomben von Paris

Sechs unterschiedliche Personen, die sich nicht kennen, werden von einer rätselhaften Kraft in eine Halle unterhalb von Paris gezogen. Warum das passiert und welche Verantwortung sich daraus ergibt, ist Teil des Rätsels, das die sechs lösen müssen.

Magiebegabte leben mitten unter den ahnungslosen Menschen, die über keine magischen Fähigkeiten verfügen. Natürlich heimlich, sonst bräche Chaos aus. Um das zu verhindern und das Geheimnis zu bewahren, gibt es den Zirkel von Paris. Dieser überwacht magische Aktivitäten und Mitglieder der magischen Gesellschaft. Alexandre ist einer der Wächter, die dafür ausgebildet wurden und die Ordnung aufrechterhalten. Während seiner Arbeit trifft er immer wieder auf Sirena, die als Freelancerin ebenfalls Aufträge für den Zirkel übernimmt. Beide können sich nicht sonderlich leiden, was ihrer Arbeit nicht unbedingt zuträglich ist.

Aber plötzlich sorgen seltsame Geschehnisse dafür, dass die magischen Energien von Paris sich komisch verhalten. Manchmal scheint es gar keine Magie mehr zu geben, dann wiederum viel zu viel davon. Beides ist problematisch und sorgt für allerlei Schwierigkeiten. Alex und Sirena sehen sich auf einmal mit der Lösung dieser Problematik konfrontiert und werden gezwungen, zusammenzuarbeiten. Gemeinsam mit weiteren Auserwählten müssen sie sich der Herausforderung stellen, nicht nur die magische Gesellschaft, sondern gleich die ganze Menschheit zu retten.

Same, same, but different?

Die Handlung an sich ist nichts Neues, sodass man sich relativ sicher am roten Faden entlanghangeln kann. Korrumpierte Magiebegabte auf Jagd nach ungeahnter Macht, die allerdings unglaublich gefährlich ist und damit die Sicherheit aller bedroht, sechs Auserwählte, die gemeinsam, und jeder mit einem Opfer, die Möglichkeit haben, das zu verhindern und aufgedeckte Verwicklungen zwischen guten und bösen Mächten. Wir bewegen uns also auf bekanntem Terrain, sodass das Miträtseln eher leicht von der Hand geht. Dennoch dürfen wir uns auf jede Menge Action freuen, die sich im wunderbaren Paris und vor allem in dessen mysteriösen Katakomben abspielt.

Die Charaktere der Auserwählten decken dabei eine Reihe von Entwicklungs- und Selbstfindungsprozessen ab, die vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene die Möglichkeit bieten, sich Szenarien aus dem eigenen Umfeld mal im theoretischen Kontext anzuschauen. Besonders die eher schwierigen Familienverhältnisse von Alexandre helfen dabei, sich aus dem gewohnt-loyalen Familiengefüge zu lösen und Kritik in den eigenen Reihen zuzulassen. Auch die derzeit in der Fantasy und Romantasy beliebte Enemy-to-Lovers-Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen. Erfrischenderweise ist die aber so geschickt erzählt, dass man sie den Beiden auch wirklich abnimmt und sich nicht eher fragt, warum überhaupt ein Flirt entstehen kann, wenn sich Personen eigentlich doch gar nicht leiden können. Im Gegensatz zu den Büchern, die ich bisher zu dieser Thematik gelesen habe, fand ich die aufkeimende Beziehung der sich eigentlich nicht mögenden schlüssig, sinnvoll entwickelt und dadurch nachvollziehbar und liebevoll.

Zwar erfahren wir über jeden und jede Auserwählte die ungefähren Hintergrundgeschichten, richtig tief gehen diese aber nur bei den beiden Hauptcharakteren. Grade bei Orion, der als der mächtigste Magier der Welt gehandelt wird, hätte ich mir allerdings ein paar mehr Details gewünscht.

Getröstet werden wir aber nicht nur dadurch, dass nicht immer alles glattläuft und so die Handlung noch glaubhafter wird, sondern auch durch allerlei magisch-unheimliche Besuche in die gefährlichen und sagenumwobenen Katakomben von Paris, in denen nicht nur Knochen herumliegen, sondern die ein oder andere Gestalt herumläuft, bei der nicht immer ganz klar ist, ob sie gut oder böse ist.

Fazit

Der Zirkel der Sechs entführt uns in eine nicht neue, dafür aber schön gestaltete Handlung mitten im Paris der Gegenwart. Wer damit leben kann, dass nicht alle Rätsel bis ins Detail aufgelöst werden, darf sich aber auf eine sinnvolle Enemy-to-Lover-Beziehung, liebevoll gestaltete Charakterbeziehungen und eine magisch-gefährliche Reise in den Untergrund von Paris freuen.

Das Produkt wurde kostenlos für die Besprechung zur Verfügung gestellt.

Dieser Artikel ist erschienen bei: Zauberwelten-Online.de

Der Zirkel der Sechs: Runen und Knochen - Magisch-dunkle Rituale in den Katakomben von Paris

Ruka Jungblut

Autor

Fantasybegeisterte Katzenfanatikerin mit Hang zur ...

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