Kurz gesagt
Die Handlung ist ingame bereits übersichtlich und kompakt auf einem screenshot zusammengefasst.
Aha, in eigenen Worten: Wir rasen also, einen bösen Mörder jagend, auf einem Motorrad durch die Gegend, um sein Kopfgeld zu kassieren. Da außer uns noch hunderte anderer Biker dasselbe vorhaben, schnetzeln wir sie alle mit Keulen, Schwertern und diversen Schusswaffen weg. Stört die Polizei, wird auch die im Straßengraben versenkt. Wir sind definitiv die Guten … oder?
Lange Rede
Eben war noch Friede, Freude, Eierkuchen in der postapokalyptischen Welt, als ein Biker der „Phantoms“, einer schwer bewaffneten Gang aus Kriegsveteranen, einen Kartellboss „in einem betäubenden Move“ um die Ecke bringt und damit den Waffenstillstand bricht.
Als ein Biker der Gang „Jackals“, mit latentem Hang zur Gewalt als Konfliktlösung, brechen wir also auf, um das fette Kopfgeld von 15 Millionen Dollar für uns zu gewinnen (natürlich tot, lebend ist nicht wirklich eine Option). Vorher müssen wir allerdings die Gebiete der rauflustigen „Reaper“ und der Cyborgs von „Sigma“ lebend und zügig durchqueren. Dabei fahren wir durch 16 Strecken mit Wüsten, Hochebenen sowie verschneite und durch Fallout verseuchte Gegenden. Zwischendurch heizen wir sogar über die Dächer von Metropolen, die die Gebiete voneinander trennen.
Das Spiel bietet uns drei inhaltlich relativ gleich gestrickte Kampagnen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sowie einen Endlos-Modus bei dem es darum geht, möglichst lange zu überleben. Außerdem können wir jede Strecke im Spiel im Quick play trainieren und unsere Zeiten verbessern.
In jedem Fall wählen wir zuerst ein Motorrad und eine*n Fahrer*in aus. Anfangs sind wir bei der Auswahl ziemlich eingeschränkt. Aber es lassen sich bis zu 21 Biker*innen und 9 Bikes freispielen. Einen weiteren Charakter bekommen wir, wenn wir noch das Spiel „Killing Floor 2“ besitzen. Die Bikes haben unterschiedliche Werte und die teils ziemlich abgedrehten Biker*innen unterscheiden sich ebenfalls nicht nur optisch, sondern verfügen über verschiedene Waffenausstattungen und haben unterschiedlich viele Lebenspunkte und Sonderregeln.
Eine Kampagne verläuft so: Wir fahren alle Gebiete bis zum Mörder ab. Jede der 16 Strecken bietet uns eine Aufgabe. Entweder müssen wir gegen die Uhr fahren, mindestens dritter im Rennen werden, eine bestimmte Menge Gegner töten, einen Gangsterboss killen oder schlicht und einfach nur lebend ins Ziel kommen. Das Spiel variiert hierbei, was dem Wiederspielwert dienlich ist.
Um Gegner loszuwerden, stehen uns diverse Schlagwaffen wie beispielsweise Rohrzangen, Schaufeln, Hämmer und Morgensterne zur Verfügung. Außerdem können wir den Gegner wegtreten (zum Beispiel in den Gegenverkehr oder von der Brücke), seinen Kopf greifen und auf den Lenker knallen oder mittels Schwert gleich von den Schultern trennen. Auf Distanz und mit ein bisschen Übung lassen sich auch Pistolen, Maschinengewehre und Granatwerfer einsetzen. Gegen Trucks (haben leider nur die Gegner) ist auch Sprengstoff ziemlich wirksam. Man merkt an dieser Stelle, das Spiel ist definitiv nicht für Kinder gedacht.
Schläge der Gegner lassen sich auch parieren. Das erfordert allerdings das richtige Timing. Einfacher ist es da, einfach ein Stückchen wegzufahren um dem Schlag zu entgehen. Brauchen wir mehr Tempo, zünden wir Nitroboost und wir können auch sogar senkrecht boosten wenn nötig (bei den Fahrten über die Dächer dringend zu empfehlen). In den Kurven lohnt es sich, zu sliden, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Während eines Rennens sammeln wir immer wieder Waffen auf und erhalten durch Tötung der Gegner*innen Gesundheit, Geld und Turboladungen. Manche Opponent*innen haben auch besonders viel Geld dabei, oder geben uns beim Ableben extra viel Gesundheit, tragen Sprengstoff oder parieren generell alle Schläge. Solche Gegner sind gut an den entsprechenden Icons über den Köpfen zu erkennen.
Mit dem gesammelten Geld kaufen wir zwischen den Rennen verbesserte Waffen oder zusätzliche Lebenspunkte und andere Boni, welche uns für die laufende Kampagne erhalten bleiben. Interessant ist auch, dass wir über alle Partien hinweg Erfahrung sammeln, mit der wir dauerhafte Upgrades erhalten, wodurch das Spiel mit jeder Partie ein Stückchen leichter wird.
Im Spiel sind wir übrigens nicht alleine. Die NPC-Fahrer*innen mit Peace-Symbol über dem Kopf helfen uns beizeiten. Außerdem können wir das Spiel mit bis zu drei Freund*innen entweder online oder per Splitscreen zocken.
Im letzten Gebiet treffen wir dann endlich auf den Mörder, der gleichzeitig der Anführer der „Phantoms“ ist. Gut gerüstet und mit einem Bike, das über ein Kraftfeld verfügt, mit dem sich Autos wegballern lassen, stellt er wirklich einen würdigen Endgegner dar. Haben wir ihn besiegt, schnappen wir uns zum Beweis sein Bike und zischen davon, da nun alle hinter uns her sind um das Kopfgeld zu kassieren …
Kurzer Einblick in mein Spiel
Ich wähle die normale Kampagne und wähle den Chopper als Bike. Die Höchstgeschwindigkeit, der Boost und die Steuerung sind dabei mittelmäßig, aber ich habe die maximale Beschleunigung. Mein Fahrer ist Nathan Algren. Er kann zwar keine Schusswaffen tragen, hat aber einen Helm, das schützt ihn vor Klingenwaffen. Er besitzt außerdem von Anfang an drei verschiedene Nahkampfwaffen und hat überdurchschnittlich viel Turbo-Boost.
Ich beginne im Reaper-Gebiet und meine Aufgabe ist simpel. Ich muss sieben hochrangige Reaper (erkennbar am Fadenkreuz über dem Kopf) „verhaften“. Das erfolgt in diesem Spiel mittels Runterkloppen vom Bike. Also los …
Ich nutze vor allem den Hammer im Nahkampf gegen die ersten beiden Reaper. Andere Fahrer*innen und die Polizei ignoriere ich lieber um keine Zeit zu verlieren. Zwischendurch sammle ich Haftbomben auf und hänge sie vier weiteren Reapern an. Den letzten kicke ich einfach von der Brücke. Geschafft! Am Ende erhalte ich 1.722 Dollar und 154 Erfahrungspunkte. Von dem Geld kaufe ich extra Lebenspunkte und auf geht´s ins nächste Gebiet …
Kurioses zum Schluss
- Unfreiwillig komisch und unterhaltsam sind die Übersetzungsfehler im Spiel. Zum Beispiel, wenn einer unserer Kumpel unser Ableben mit „Komm herein“ statt „come on“ kommentiert.
- Zur Auswahl stehen auch Charaktere wie Santa Claus, der seine riesige Zuckerstange schwingt.
- Hat man eine Kampagne durchgespielt, darf man eine Extra Runde auf einer Strecke drehen, die optisch und musikalisch doch leicht an die Rainbow Strecke bei Mario Kart erinnert.
Das Spiel ist leicht zu erlernen, aber es dauert ein wenig, es zu meistern. Gerade der Schusswaffengebrauch ist anfangs noch etwas schwierig, da man gleichzeitig lenken und zielen muss. Ich persönlich bevorzuge daher die Steuerung mit dem Gamepad und kann das auch nur weiterempfehlen.
Die Kampagnen verlaufen im Prinzip immer gleich, die Handlung ist daher eher nebensächlich. Im Grunde geht es nur darum, sich mit einer Schaufel oder einer Rohrzange bewaffnet durch die Gegnerhorden zu kloppen und immer wieder brenzligen Situationen zu entgehen. Das Spiel schafft es, das eher wenig komplexe Spielprinzip äußerst unterhaltsam umzusetzen. Dabei geht es schon recht brutal zur Sache, allerdings verzichtet das Spiel auf eine, nach heutigen Maßstäben, übertriebene Gewaltdarstellung. Dass das Köpfen von Gegnern einen Bonus gibt, finde ich dennoch moralisch fragwürdig.
Die fetzige Musik passt perfekt zum Spiel, unterstreicht die rasanten Fahrten und wird auch nach vielen Stunden nicht nervig oder störend.
Die Kampagne im Koop-Modus mit Freund*innen zu zocken ist mein persönliches Highlight in diesem Spiel und kann ich nur dringend empfehlen.