Literatur

Once Upon a Broken Heart – Wenn Wünsche in Erfüllung gehen, nur anders als geplant

Um ihr bereits angebrochenes Herz davor zu bewahren, endgültig zu zerbrechen, bittet Evangeline den Prinzen der Herzen um Hilfe. Er ist bereit, die Hochzeit ihrer großen Liebe mit ihrer Stiefschwester zu verhindern, fordert dafür aber eine Gegenleistung: drei Küsse, die Evangeline auf seinen Befehl hin zu vergeben hat. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf. Ehe Evangeline es sich versieht, steckt sie mittendrin in höfischen Intrigen und Machtkämpfen. Und bald wird ihr klar, dass ihr darin eine ganz besondere Rolle zuteilwird.

Das Cover des Buches verrät es bereits: Gehe niemals einen Deal mit einem Unsterblichen ein. Leider kommt diese Warnung für Evangeline Fox zu spät, denn sie steckt bereits mittendrin in den größten Schwierigkeiten ihres Lebens. Dabei begann alles so harmlos. Sie hatte doch bloß diesen kleinen, unschuldigen Wunsch, der Prinz der Herzen möge die Hochzeit ihrer großen Liebe verhindern. Widerwillig hat sie sich sogar darauf eingelassen, ihm dafür drei Küsse zu versprechen, die er ganz nach Belieben von ihr einfordern möge. Doch leider agiert die Schicksalsmacht keinesfalls selbstlos. Ganz im Gegenteil: Evangeline gerät mitten hinein in ein Machtspiel, das mit diesem ersten Band einer Trilogie gerade erst begonnen hat.

Feenstaub und Einhornglitzer

Mit Once Upon a Broken Heart hat Stephanie Garber eine Fantasywelt geschaffen, in der alles, was magisch und zauberhaft ist, zusammenkommt. Viele Elemente aus Märchen und Mythen finden sich wieder und formen sich zu einem ganz neuen Ganzen. Denn der Autorin gelingt es, vieles Altbekanntes in das Gegenteil zu kehren oder ihm einen neuen Stempel aufzudrücken. Es gibt Prinzen und Prinzessinnen, Liebesschwüre und Eifersucht, magische Speisen und Getränke, Fabeltiere und verborgene Geheimgänge. Es ist alles nichts Neues und doch macht die Autorin etwas ganz Eigenes daraus. Um noch mehr in die magische Welt abtauchen zu können, hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle allerdings noch mehr Beschreibungen gewünscht. Was ich lesen durfte, hat ausgereicht, um mir die Welt wie auf einem Foto anschauen zu können. Aber ich war als Leserin nicht komplett Teil davon, dafür hat mir leider etwas an Tiefe gefehlt.

Elende Knutscherei

Ein entscheidendes Element in der Geschichte sind Küsse. Sie kommen in sämtlichen Varianten vor: Sie können verzaubern, sie können töten, sie können Leben retten. Alles ist dabei und so bereitet so mancher Kuss mehr Vergnügen als andere. Und es scheint, als wäre der Prinz der Herzen derjenige, der darüber entscheidet. Er nimmt eine ganz eigene und besondere Rolle in der Geschichte ein. Er ist nur schwer zu durchschauen und sehr wandelbar. In meinen Augen war er derjenige, der dem Buch am meisten Pep verliehen hat. Ich mochte es sehr, dass er so undurchsichtig und mysteriös erscheint.

Generell finde ich das Konzept der Schicksalsmächte sehr spannend. Sie bilden eine ganz neue Art von Wesenheit und ihnen kommt in diesem ersten Band – und damit vermutlich in der gesamten Trilogie – eine besondere Rolle und Aufgabe zu. Das verleiht diesem Reihenauftakt ein großes Maß an Spannung, was mich sehr begeistern konnte.

Die tragische Heldin

Die Protagonistin Evangeline hat es schon zu Beginn des Buches nicht leicht. Nicht nur, dass ihre Eltern gestorben sind, nun steht auch noch die Hochzeit ihrer großen Liebe bevor – mit ihrer Stiefschwester. Und als wäre das alles nicht schon tragisch genug, gerät sie von Kapitel zu Kapitel immer mehr in Schwierigkeiten. Sie wird benutzt, verraten, belogen. Es ist so schwer für sie, zu unterscheiden, wer nur sein Spielchen mit ihr spielt und wer es aufrichtig gut mit ihr meint. Und noch dazu wird über all ihre scheinbaren Verfehlungen und Missetaten ausgiebig in der Klatschpresse berichtet. Je weiter die Handlung voranschreitet, umso mehr Mitleid habe ich mit Evangeline empfunden. Aber sie hält sich tapfer und richtet immer wieder ihr imaginäres Krönchen. Sie ist mutig und traut sich, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Dadurch wirkt sie sehr sympathisch, aber auch zu ihr hätte ich mir mehr Nähe gewünscht.

Die Reise geht weiter

Dieser erste Band endet nicht mit einem Cliffhanger, aber es wird deutlich, dass die Reise weitergehen wird. Vor allem für Evangeline, denn sie entdeckt im Laufe dieses Reihenauftakts, dass ihr in der Geschichte eine ganz besondere Rolle zukommt. Wie diese aussieht, dürfen die Lesenden gemeinsam mit ihr ab Juni in Band 2 The Ballad of Never After herausfinden. Ich bin mir sehr sicher, dass auch in diesem zweiten Teil große Abenteuer auf die Heldin und uns Lesende warten.

Das Produkt wurde kostenlos für die Besprechung zur Verfügung gestellt.

Dieser Artikel ist erschienen bei: Zauberwelten-Online.de

Once Upon a Broken Heart - Wenn Wünsche in Erfüllung gehen, nur anders als geplant

Martina König

Autor

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