Nicht sonderlich überrascht, doch beherzt unwirsch schlurfte ich zum Eingang. Es würde mich in keinster Weise wundern, wenn …
„Frohe Weihnachten!“, sagte Kai, als ich die Tür geöffnet hatte.
„Frohe was?“, fragte ich ungehalten zurück.
In diesem Moment wehte eine Schneeböe einen Schwung des weißen Grauens hinein. Ein ungewolltes Schütteln ergriff mich, als die unzähligen, winzigen Kristalle auf meiner Drachenhaut landeten.
„Komm schnell rein. Das ist ja nicht zum Aushalten“, grummelte ich, zog Kai ins Innere meiner Höhle und schloss die Tür.
„Was ist denn mit dir los?“, fragte Kai.
„Ich kann Schnee nicht leiden“, antwortete ich knapp. Schon der Gedanke daran brachte mich erneut dazu, dass ich unwillkürlich erschauerte.
„Aber Schnee ist doch toll“, schwärmte Kai, während sie sich ihres Schals, ihrer Mütze und ihrer Jacke entledigte. „Er ist so schön weich und weiß und …“
„… kalt“, fiel ich Kai ins Wort. „Schnee ist kalt und zwar auf eine unangenehme Weise.“
Ich wollte nicht mehr über die schlimme Scheußlichkeit reden und begab mich zurück an meinen Tisch. Ich mag es, meine Juwelen alleine zu sortieren, das hat etwas Beruhigendes, etwas, ja, Meditatives. Aber nun da Kai da war, konnte ich mir meine Juwelenmeditation abschminken. Daher begann ich, die Edelsteine wieder in den Sack zu schieben.
„Was machst du da?“, erkundigte Kai sich und schaute neugierig über den Tisch.
„Ich räum auf.“
„Oh, das sind aber hübsche Steine. Sind die aus deiner Schatzkammer?“, hakte Kai nach.
„Nein, die sind ganz frisch heute Morgen eingetroffen.“
„Aha, und was machst du damit?“
Kai wollte es genau wissen.
„Normalerweise sortiere ich sie nach Farben oder Größen oder Formen. Jetzt gerade packe ich sie wieder ein, um später weiterzumachen.“
„Und wieso sortierst du die Steine?“
Kai hörte nicht auf. Ich stieß einen Seufzer aus.
„Weil es mir Spaß macht, meine Juwelen zu sortieren, sie zu polieren und dergleichen mehr. Es … es ist mein Steckenpferd. Jeder braucht kleine Alltagsfluchten von der Phantasie.“
„Aha“, sagte Kai ernst, „und du spielst dann hier Aschenputtel.“
Ich guckte Kai ausdruckslos an. Wieso hatte ich dieses Kind nochmal reingelassen?
„Warum bist du eigentlich schon wieder da?“, fragte ich gereizt.
„Gut dass du fragst“, rief Kai fröhlich und schlug mit beiden Händen energisch auf die Tischplatte. „Es gibt etwas zu feiern.“
„Oh nein“, meinte ich entgeistert.
„Oh ja“, meinte Kai begeistert. Sie breitete die Arme aus. „Es ist das Beste, das Fest der Feste überhaupt.“ Kais Gesicht strahlte. „Wir feiern Weihnachten!“
Weihnachten? Davon hatte ich schon mal gehört. War das nicht dieses einmal jährlich stattfindende mehrtägige Fressgelage, bei dem sich die Menschen zudem erbarmungslose Geschenkeschlachten lieferten, außerdem die streitähnlichen Zustände im familiären Kreis eskalieren ließen, um sich aber letztlich wieder zu versöhnen und vor Rührung gemeinsam Rotz und Wasser zu heulen? Für uns Drachen kam dieses Verhalten eher einer Kollektiv-Psychose gleich und war nicht nachvollziehbar. Wir stopfen uns ganzjährig unsere Mägen voll, schenken tun wir uns schon mal gar nichts, hauen hingegen tun wir uns, wann es uns beliebt, und Versöhnung heißt bei uns die Pause zwischen den Kloppereien.
Ich verschränkte meine Vorderbeine ineinander und sah Kai kritisch an.
„Was heißt das?“
„Na, du und ich, wir feiern zusammen das Weihnachtsfest. Wir schmücken einen Tannenbaum, backen Plätzchen, singen …“
„Moment mal“, unterbrach ich Kai. „Singen? Backen? Was?“
„Ja genau, und dann gibt’s noch Geschenke, das ist das Allerallertollste.“
Kais Wangen glühten vor lauter Eifer.
„Geschenke? Ich weiß nicht, ob ich das will“, sagte ich, wusste aber eigentlich ziemlich genau, dass ich das nicht wollte.
„Klar willst du.“ Kai war nicht mehr zu bremsen. „Das wird ganz, ganz prima.“
Darauf erwiderte ich nichts, sondern legte erstmal meinen Juwelensack beiseite.
„Ich hab aber nichts da“, sagte ich gleichgültig.
„Brauchst du auch nicht“, sprach Kai, „ich hab da mal was vorbereitet.“
Und wie aufs Stichwort klingelte es erneut.
Ich sah zuerst Kai und danach meine Tür irritiert an.
„Aber du bist doch schon hier. Wer hat da grad geklingelt?“
„Ich geh schon“, rief Kai, war bereits bei der Tür angelangt und riss sie auf.
„Klüpfel?“
Ich war ebenfalls beim Höhleneingang angekommen und musste ungläubig zwinkern. Draußen stand mein Nachbar, trug eine alberne rote Mütze mit weißer Bommel und winkte im Zeitlupentempo. Dabei hielt er sein Zyklopengesicht zu einer schiefen Grimasse verzerrt.
„Hallo“, sprach Klüpfel wie immer langsam, „Kai hat gesagt, dass wenn du mich siehst, ich nett lächeln und winken soll. So wärst du von dem abgelenkt, was ich in meinem Schlitten mitgebracht habe.“
Ich blickte über Klüpfel hinweg … und wollte meinen Augen nicht trauen. Hinter dem kleinen Zyklopen stand ein notdürftig zusammengezimmerter Schlitten, der so schief und krumm aussah, als würde er im nächsten Moment auseinanderfallen. In dem Schlitten standen einige Kartons. Und auf dem Rücksitz war eine Tanne verstaut, die beinahe meine Größe besaß.
„Wo … wie … ich meine … Was ist das alles?“
„Das brauchen wir“, erklärte Kai geschäftig und begann den ersten Karton in meine Höhle zu tragen. „Du musst den Tannenbaum nehmen.“
„Ich habe hier auch einen Baumständer“, sagte Klüpfel gedehnt und zog ein klappriges Metallgestell unter dem Vordersitz hervor. „Den habe ich selbst extra für heute Abend gemacht.“
Widerwillig und zugleich wie fremdgesteuert trat ich an den Schlitten heran und zog mit Leichtigkeit den Baum hervor. Ich war so perplex, dass ich nicht mal mehr den Schnee spürte, der leise auf mich herabrieselte.
„Stell ihn neben den Kamin“, sagte Kai zu mir, als ich mich hilflos, die Tanne in den Vorderklauen haltend, in meiner Höhle umsah. „Aber nicht zu nah dran.“
Ich tat wie mir geheißen. Klüpfel half mir und nach kurzer Zeit stand der Baum. Er reichte bis knapp unter die Höhlendecke. Zwar hatte ich Bedenken, ob der wackelige Ständer die große Tanne aufrecht halten würde, aber Kai war davon überzeugt.
„Sehr gut“, sagte sie. „Ich hab mittlerweile alle Kartons reingeholt. Klüpfel, kannst du bitte anfangen, die Girlanden aufzuhängen?“ Dann wandte sich Kai an mich. „Und wir beide schmücken jetzt zusammen den Weihnachtsbaum. Hier sind die Kerzen, die müssen draufgesteckt werden. Du fängst oben an, ich unten.“
Ich wollte nichts schmücken. Aber als ich sah, wie Kai bereits auf den Knien um die Tanne kroch und munter die kleinen Wachsstäbchen anbrachte, atmete ich einmal genervt aus und machte mit. Die Kerzen auf die piksigen Äste zu stecken war knifflig, doch nach einiger Zeit hatte ich den Bogen raus. Kai hatte offenbar bereits mehr Übung. Es dauerte nicht lange und alle Kerzen waren verteilt.
„Das passt schon mal“, sagte Kai. „Jetzt noch die Glaskugeln.“
Aus einem anderen Karton holte Kai kleine, bunte Bälle hervor.
„Und das soll da auch mit dran?“, fragte ich skeptisch.
„Ja, so ist es“, antwortete Kai und war bereits dabei, die Kugeln an den Baum zu hängen. Ich griff nach einer Roten und positionierte diese an einem der oberen Äste. Sie erinnerte mich an einen Rubinapfel.
‚Nicht schlecht‘, dachte ich da. ‚Irgendwie hat das was.‘
„Und, gefällt's dir?“, fragte Kai als sie sah, wie ich verträumt starrte.
„Hm, ja … Das glänzt so schön“, gab ich abwesend zurück. Als ich bemerkte wie Kai mich anlächelte, räusperte ich mich und griff nach dem nächsten Glasball. Während ich den oberen und mittleren Teil des Baumes schmückte, wuselte Kai um die unteren Äste herum. Auch mit dem Aufhängen der Kugeln waren wir schnell fertig.
„Also irgendwie, ich weiß nicht …“, sagte Kai mit einem Mal. Sie war ein paar Schritte zurückgetreten und betrachtete unser gemeinsames Werk nachdenklich. „Der Baum ist doch größer, als gedacht. Ich finde, das sind zu wenig Kugeln. Aber wir haben keine mehr. Nur noch Lametta.“
„Lametta?“ Ich wurde hellhörig. „Ich kannte mal eine gute Fee, die hieß Lametta.“
„Was? Nein.“ Kai winkte ab. „Ich mein dieses Fadenglitzerzeug. Aber ich glaube, das lassen wir besser weg.“
„Ach so“, sagte ich desinteressiert. „Wenn dir das zu wenig Kugeln sind, können wir ja noch was anderes nehmen?“, schlug ich mit ironischem Unterton vor. „Wie wär‘s denn mit meinen Juwelen?“
„Tolle Idee!“, rief Kai. Sie hatte meine Ironie anscheinend gar nicht mitbekommen. Kai lief zu dem Juwelensack und zog ihn zum Baum. „Die blinken und blitzen und glitzern im Kerzenschein bestimmt richtig schön.“
„Meine Juwelen am Weihnachtsbaum?“
Im ersten Moment war ich entsetzt über die tatsächliche Zweckentfremdung meiner Edelsteine. Ich sah auf die Kugeln, dann auf den Baum und schließlich auf Kai. Dann jedoch musste ich zu meiner eigenen Überraschung feststellen, dass mir die Idee nun wirklich gefiel! Was war nur mit mir los?
Nicht dass ich nicht bereits genug verwirrt war, weil mir dieses Weihnachten langsam gar nicht mehr so abstoßend vorkam, ich beugte mich auch noch zu Kai herab und flüsterte ihr zu: „Eigentlich teile ich meine Schätze mit niemandem. Aber für dich mache ich eine absolute Ausnahme.“
Verschmitzt zwinkerte Kai mir zu. Dann griffen wir uns jeder eine Hand und eine Klaue voll Juwelen und drapierten sie zwischen den Tannenzweigen. Am Ende funkelten die Saphire, Rubine, Smaragde so sehr mit den Kugeln im Widerschein des Kaminfeuers um die Wette, dass es mir mächtig warm um mein Drachenherz wurde.
„So und nun geht’s ans Backen!“ Kai klatschte in die Hände. „Klüpfel, bist du mit den Girlanden fertig?“
Klüpfel sah sich um. Er hatte es geschafft, eine einzige Girlande über der Tür anzubringen. Er war dabei gewesen, nach der zweiten zu greifen, als Kai ihn angesprochen hatte.
„Noch nicht ganz“, sagte er langsam. „Aber ich arbeite dran.“
„Super!“, ermunterte Kai ihn. „Einfach weitermachen.“
Klüpfel verzog sein Gesicht wieder zu der Grimasse, die er am Eingang gezeigt hatte. Ich wusste, dass es ewig dauern würde, bis er fertig wäre.
„Soll ich nicht eben übernehmen?“, bot ich Kai an, während wir zu meiner offenen Bratfeuerstelle gingen.
„Nein, das schafft er schon“, meinte Kai. „Wir beide backen jetzt Plätzchen.“
„Plötzchen?“
„Plätzchen. Das sind Weihnachtskekse“, erklärte Kai und packte aus einem weiteren Karton verschiedene Zutaten auf meine Kücheninsel. „Was magst du lieber? Kokosmakronen oder Vanillekipferl?“
„Keine Ahnung“, grübelte ich. „Ich hab‘s nicht so mit Süßem, bin mehr fürs Herzhafte zu haben. Ein gut gewürztes Rittergulasch holt mich eher hinterm Höhlenofen hervor als eine Fuhre Krümelkekse.“
„Und was war das mit den Schokopralinen an Halloween?“, erkundigte sich Kai.
„Das war eine Ausnahme“, sagte ich bestimmt.
„Na kein Problem“, Kai zuckte mit den Schultern, „dann machen wir eben beide Sorten.“ Kai stellte sich eine Schüssel parat und griff nach einer Tüte mit weißem Puder. „Zuerst brauchen wir Mehl und Butter und Zucker. Und dann …“
Es klingelte erneut an der Tür.
„Hast du noch etwas vorbereitet?“, fragte ich Kai vorsichtig.
„Nein“, antwortete sie verwundert, „ich weiß nicht wer das ist.“
Da Klüpfel immer noch mit den Girlanden an der Tür beschäftigt war, öffnete er praktischerweise gleich. Als Kai und ich am Eingang angelangt waren, hatte Klüpfel die Tür einen Spalt weit aufzubekommen.
„Ich übernehm mal kurz“, sagte ich ungeduldig und öffnete ganz. Klüpfel flog mit und mir klappte die Kinnlade herab. Draußen standen eine junge Frau mit langem, blondem Haar und sieben Wichtel, die Vollbärte und Sonnenbrillen trugen. Während die Frau in ein weißes Gewand gekleidet war und ein greller Stern auf ihren Haaren leuchtete, waren die Wichtel in viel zu enge Westen und Hosen gequetscht. Ihre spitzen, kegelförmigen Hüte waren beinahe so groß wie sie selbst.
„Also Jungs, so wie wir es geübt haben“, zischte die blonde Frau und zählte bis drei. Im nächsten Moment hob die Gruppe an zu singen. Es war unerträglich! So schief, wie die Wichtel grölten, so schrill schmetterte die Frau in den höchsten Tönen vor sich hin. Beinahe sofort setzte ein Klingeln in meinen Ohren und ein Zucken hinter meinen Augen ein. Vom Text des Liedes verstand ich so gut wie nichts. Nur irgendwas von einer stillen oder eiligen Nacht, aber der Rest ging einfach unter.
Als die Darbietung offenbar zuende war, verstummte der Chaos-Chor und blickte uns erwartungsvoll an. Nur langsam legte sich mein vor Schreck ausgelöster Tinnitus und ich blinzelte mühselig mit den Lidern. Ich sah mich nach Kai um. Sie hatte die Hände auf die Ohren gedrückt, nahm sie nun aber wieder langsam herab. Klüpfel lag bewusstlos hinter der Tür.
Während meine Spontan-Taubheit dabei war abzuebben, nahm ich von der anderen Seite des feuchten Flusses eine krächzende Stimme wahr, die übelste Verwünschungen auszuschrien schien. Anscheinend waren auch andere Anwohner von der Kakophonie nicht verschont geblieben
„Meintest du etwa das mit Singen?“, fragte ich Kai durchaus vorwurfsvoll.
„Najaaa …“, antwortete Kai gedehnt, „aber es ist doch eine nette Geste.“ Und dann nickte Kai der Gruppe freundlich zu. Die blonde Frau lächelte zufrieden.
„Seht ihr Jungs“, sprach sie die Wichtel an, die ihre sonnenbebrillten, ausdruckslosen Gesichter der Frau zuwandten. „Ich hab euch ja gesagt, dass Weihnachten eine gute Gelegenheit ist, sich den Nachbarn mit einem Lied vorzustellen.“ Die Frau blickte jetzt in unsere Richtung. „Hallo, ich bin Schneewittchen und das sind meine sieben Zwerge: Grufti und Dufti, Rumpf und Stumpf, Black und Decker und Ping. Wir sind vor ein paar Wochen von den blauen Bergen hinter die nächstgelegenen sieben Hügel gezogen.“
„Hallo, ich bin Kai“, sagte Kai und schritt hinaus. Sie schüttelte zuerst Schneewittchen und dann jedem einzelnen Zwerg die Hand. „Wie schön eure Bekanntschaft zu machen. Wollt ihr nicht reinkommen und mit uns zusammen Weihnachten feiern?“
„Oh Liebes“, macht Schneewittchen entzückt. „Das ist ja wirklich reizend von dir. Wir nehmen die Einladung gerne an.“ Und dann an die Zwerge gewandt in einem sehr viel strengeren Ton. „Jungs, zieht eure Schuhe aus und benehmt euch. Wir wollen hier einen guten Eindruck machen.“
„Moment mal“, versuchte ich Einspruch zu erheben. Es waren schließlich schon mehr als genug Wesen in meiner Feendrachenhöhle, mit denen ich Weihnachten feiern musste. „Da habe ich auch noch ein Wörtchen mitzureden.“
Doch niemand hörte mir zu. Während Kai Schneewittchen bereits in meiner Höhle herumführte und ihr den Weihnachtsbaum zeigte, entledigten sich die Zwerge ihrer Schuhe, indem sie sie auf einen Haufen neben der Tür warfen. Der Geruch, den die Stiefel verströmten, erinnerte an Trollzwinger. Mir machte das nichts aus, aber Klüpfel, der soeben aus seiner Ohnmacht erwacht war und sich aufrappelte, wurde auf einen Schlag gleich wieder bewusstlos. Ich schloss die Tür.
„Also, es ist wirklich eine reizende Idee von euch, die Juwelen als Baumschmuck zu verwenden“, sagte Schneewittchen. „Darauf bin ich noch nicht gekommen, und das obwohl meine Jungs bekanntermaßen im Bergwerk-Tiefbaugewerbe und Edelsteinhandel tätig sind. Aber sie bringen die Arbeit zum Glück so gut wie nie mit nach Hause.“
„Und ich finde eure Kostüme total gelungen. Du bist ein wunderschönes Christkind“, erwiderte Kai gerade, als ich neben ihr angekommen war.
„Danke, Liebes“, Schneewittchen lächelte zuerst hold, doch dann verschwand ihr Lächeln gleich wieder. „Obwohl es nicht einfach war, die Jungs einzukleiden. Eigentlich sollten sie als meine Weihnachtsengel auftreten. Aber den Anblick konnte ich niemandem zumuten. Sieben Putten in Windeln mit Vollbart und Sonnenbrillen sahen dann doch eher abschreckend aus. Außerdem weigerten sie sich partout, ihre spitzen Hüte abzusetzen. Was blieb mir anderes übrig, als auf die Weihnachtswichtelwesten auszuweichen.“
Schneewittchen wirkte mitgenommen.
„Wollen wir uns vielleicht setzen?“, bot Kai ihr an.
„Das wäre ganz reizend.“ Schneewittchens Gesicht hellte sich auf. Sie und Kai gingen zu meinem Sofa hinüber. Ich folgte ihnen. Schneewittchen ließ sich theatralisch zwischen die Kissen fallen. Danach zerrte sie sich die blonde Perücke vom Kopf.
„Oh“, machte Kai überrascht. „Du trägst deine Haare kurz?“
„Ja, ich brauchte mal etwas Abwechslung“, Schneewittchen tippte die Strähnen, die ihr auf der einen Seite knapp über die Ohren fielen, leicht von unten an. „Ich wollte schon immer einen Undercut ausprobieren. Und außerdem ist so ein Bob einfach viel praktischer. Wenn man den Haushalt für sieben Zwerge schmeißen muss, bleibt einem nicht mehr viel Zeit für Frisuren und Wellness.“
Schneewittchen stieß einen gequälten Laut aus.
„Ich sage euch, diese Vielzwergerei bringt mich noch an den Rande des Wahnsinns. Sieben Männer, auch wenn es nur halbe Männer sind, sind einfach vier bis fünf zu viel. Ich weiß nicht, wie lange ich dieses Kommunenleben noch durchhalte.“
Dramatisch legte sich Schneewittchen den Handrücken auf die Stirn.
„Und dabei ist es jetzt schon etwas leichter geworden, denn eigentlich waren es mal acht Zwerge. Aber der eine ist mir abhanden gekommen. Er wollte sich lieber selbst verwirklichen und hat sich einfach in Luft aufgelöst. Ich wünschte manchmal, so leicht könnte ich es mir auch machen.“
Mit leicht kreisenden Bewegungen massierte sich Schneewittchen die Schläfen.
„Dürfen wir dir ein Heißgetränk anbieten?“, fragte Kai mitfühlend.
„Gibt es Apfeltee?“, fragte Schneewittchen zurück.
„Nein“, sagte ich, „der ist gerade aus. Ich kann dir aber einen leckeren Anis-Rachen-Putzer aufwärmen.“
„Das wäre reizend“, erwiderte Schneewittchen und klimperte mit den Wimpern. Dann fiel ihr noch etwas ein.
„Ist da Gift oder sowas drin?“ erkundigte sie sich.
Ich schüttelte den Kopf.
„Gut“, sagte Schneewittchen. „Das vertrag ich nämlich nicht besonders. Auf Gift reagiere ich immer allergisch. Ich falle dann oft wie tot um.“
Ich griff nach der Karaffe, die ich für Notfälle auf dem Kaminsims stehen habe, und stieß einen kleinen Feuerstrahl gegen den Boden.
„Möchtest du einen Kristallkelch, einen Krug oder …?“, fragte ich.
„Lass mal.“ Schneewittchen winkte ab. „Ich bin Flaschenkind. Außerdem hab ich Übung im Bechern.“
Während ich Schneewittchen die Karaffe reichte, ließ Kai die hübsche Zwergenflüsterin keinen Moment aus den Augen. Schneewittchen nahm einen ordentlichen Schluck.
„Ich mochte deine Geschichte schon immer sehr gern“, sagte Kai dann.
Schneewittchen setzte die Karaffe ab und ihr Königin-in-Spe-Lächeln wieder auf.
„Ach Liebes, das ist wirklich reizend von dir. Aber ich muss dir sagen, diese ganze weiß wie Schnee-, rot wie Blut- und schwarz wie Ebenholznummer ist so anstrengend. Ständig will jeder wissen, ob alles okay mit dir ist und ob es dir gut geht, weil du doch ach-so-blass aussiehst und dein Kreislauf bestimmt im Keller ist. Und dann kommt immer als nächstes die Frage, ob du genügend gegessen und getrunken hast. Bei meiner Stiefmutter! Ich kann gar nicht so viele Äpfel essen wie ich …“, Schneewittchen unterbrach sich. „Verzeihung, Liebes. Meine royalen Manieren haben unter dem Zusammenleben mit den Jungs etwas gelitten. Eigentlich sollte die Mitbewohnersache auch nur übergangsweise sein. Aber wenn der Märchenprinz auf sich warten lässt, muss man eben sehen, wo man bleibt.“
Kai legte Schneewittchen die Hand auf die Schulter. Schneewittchen straffte sich.
„Doch genug davon. Heute ist schließlich Weihnachten und das sollte man feiern.“
Kai nickte aufmunternd. „Ja genau. Wir wollten gerade Plätzchen backen“, sagte sie und deutete in Richtung Kücheninsel. Schneewittchen und ich folgten ihrem Wink.
„Das ist ja wohl die Höhe!“ Empört schoss Schneewittchen vom Sofa hoch.
Während Kai und ich uns mit Schneewittchen unterhalten hatten, waren die Zwerge nicht untätig gewesen. Drei von ihnen wuselten durch meine offene Bratfeuerstelle und hatten mehrere Bleche Weihnachtskekse vorbereitet, die sie in diesem Moment in den Höhlenofen schoben. Drei andere Zwerge machten die Räuberleiter und waren gerade dabei, die letzte Girlande an der Decke anzubringen. Und der siebte Zwerg fegte mit dem Besen die verschreckten Wollmäuse, die wieder angefangen hatten sich in den Ecken einzunisten, auf einen Haufen zusammen.
„Sie können es einfach nicht lassen!“, schimpfte Schneewittchen. „Sobald wir bei anderen Leuten zu Besuch sind, ziehen sie die Heinzelmännchenshow ab. Aber glaubt ihr, sie rühren nur einen Finger, wenn wir bei uns zuhause sind?“
„Und sie haben dafür noch nicht einmal die Sonnenbrillen abgelegt“, raunte ich Kai zu. Kai musste leise kichern.
„Jungs, sofort hört ihr auf damit!“, befahl Schneewittchen herrisch. „Was hatte ich euch gesagt? Ihr sollt euch benehmen! Das ist schließlich nicht unser Haus.“
„Ach, das ist doch nicht schlimm“, sprach Kai. „So können wir gleich zum gemütlichen Teil übergehen.“
Schneewittchen scheuchte die sieben Teilzeitheinzelmännchen zusammen und brachte sie dazu, Aufstellung neben den Baum zu nehmen. Mit stoischer Gelassenheit ließen die Aushilfswichtel dies über sich ergehen. Anscheinend waren sie den rauen Ton gewohnt und ertrugen ihn wie echte Zwerge.
Während Schneewittchen einen geübten Vortrag über Übergriffigkeit hielt, ging Kai zum Höhlenofen und nahm die fertiggebackenen Plätzchen heraus. Sofort verbreitete sich ein himmlischer Geruch in meiner Feendrachenhöhle.
„Mmh“, machte Klüpfel neben mir. Er stand wieder.
„Na, ausgeschlafen?“, fragte ich.
Bevor Klüpfel etwas erwidern konnte, kam Kai mit zwei großen Tellern zurück. Darauf hatte sie einen Teil der Plätzchen aufgestapelt.
„Hier bitte, bedient euch“, sagte sie und reichte die Kekse herum. „Dank der unerwarteten Zwergenpower gibt es sogar vier Sorten zur Auswahl. Neben den Vanillekipferln und den Kokosmakronen haben wir nun auch Spekulatius und Zimtsterne.“
Als der eine Teller bei mir landete, hatten die Zwerge bereits anschaulich zugegriffen. Trotzdem konnte ich noch von jeder Sorte ein Plätzchen nehmen. Zwar war ich nicht sonderlich erpicht darauf, doch Kai zuliebe wollte ich wenigstens so tun, als ob es mir schmecken würde.
Wie groß war die Verwunderung meinerseits, als mir die Plötzchen-Plätzchen plötzlich tatsächlich mundeten. Besonders die Zimtsterne waren einer Drachenspeise würdig. Ich beanspruchte daher sämtliches Zimtsterngebäck für mich, was zu einer kurzen Diskussion mit kleinerem Handgemenge zwischen den Zwergen und mir führte, von Schneewittchen und Kai jedoch sauber geklärt wurde. Während ich dann entspannt hinter dem Sofa sitzend, meine Zimtsterne knurpste, überlegte ich ernsthaft, ob man diese Plätzchen als Drachenaktionskekse für Drachenaktionstage einführen sollte.
„Nachdem wir nun Plätzchen gegessen haben, sollten wir die Kerzen am Weihnachtsbaum anzünden“, sagte Kai schließlich. Sie saß auf dem Sofa, zusammen mit Schneewittchen und Klüpfel. Die Zwerge hatten sich auf dem Boden vor dem Kamin verteilt.
„Wir können dazu vielleicht ein Weihnachtslied singen?“, schlug Schneewittchen vor.
Kai zog scharf die Luft ein. Ich prustete durchgekaute Zimtsternbröckchen quer durch die Höhle und verschluckte mich dabei hustend. Klüpfel legte sich ein Sofakissen übers Gesicht.
„Schneewittchen, das ist wirklich sehr nett von euch“, meinte Kai sanft und wischte sich nebenbei die Zimtsternbröckchen von ihrem Kleid, „aber ich glaube, für dieses Jahr überspringen wir die weiteren Weihnachtslieder.“ Kai nahm Klüpfel das Kissen vom Gesicht. „Eure Vorstellung vorhin war so besonders, alles was wir jetzt singen würden, würde nur den Stimmungseindruck trüben.“
Bevor ich etwas Ehrliches ergänzen konnte, schob ich mir schnell eine weitere Portion Plätzchen ins Maul.
„Möchtest du nicht die Kerzen anzünden?“, wandte sich Kai an mich.
Ich nickte mit vollen Backen. Dann schluckte ich einmal laut und begab mich zum Baum. Mit einer Sparflamme brachte ich die winzigen Dochte zum Brennen. Als nun auch die Kerzen leuchteten, erstrahlten die Kugeln und Juwelen in einem warmen Glanz, der eine eigene Magie verströmte. Etwas vergleichbar Schönes hatte ich noch nie gesehen! Mein Drachenherz schmolz endgültig dahin.
Andächtig schauten wir alle auf den Weihnachtsbaum. Nur das Knistern des Kaminfeuers war zu hören und hin und wieder das Knabbern der Wollmäuse, die sich an den Kekskrümeln auf dem Boden gütig taten.
„Die roten Kugeln gefallen mir besonders gut. Sie erinnern mich an Äpfel“, sagte Schneewittchen. Ich nickte bestätigend.
„Aber“, fuhr Schneewittchen fort, „da fehlt noch etwas sehr wichtiges.“
„Lametta?“ fragte Kai.
„Nein, ihr habt keinen Schmuck auf der Spitze.“
„Hm, stimmt“, grübelte Kai.
„Kein Problem. Nehmen wir einfach meinen Stern“, meinte Schneewittchen und zuppelte an ihrem blonden Zweitschopf herum. Dann überreichte sie mir den grellen Stern und ich setzte ihn auf die Baumspitze. Nun war der Baum endgültig perfekt. Auch ohne die gute Fee Lametta.
„Dann kommen wir jetzt zum Höhepunkt des Abends, zur Bescherung“, sagte Kai, stand auf und holte einen weiteren Karton. Sie stellte ihn in die Mitte zwischen Weihnachtsbaum, Kamin und Sofa ab.
Ich verstand zwar nicht, warum Kai ausgerechnet jetzt Schafschur spielen wollte, aber als sich alle erwartungsvoll um sie herum versammelten, merkte ich, dass es doch um etwas anderes gehen musste.
„Allerdings“, sprach Kai weiter, „habe ich nicht damit gerechnet, dass wir heute Abend noch zusätzliche Weihnachtsgäste haben würden und dass die Geschenke für so viele reichen sollen. Daher müssen wir ein wenig improvisieren.“
„Wir könnten ja Schrottwichteln“, schlug Klüpfel vor.
Alle starrten ihn stumm an.
„Ich mag Schrott“, setzte Klüpfel etwas leiser hinzu. „Und Wichtel.“
Noch immer rührte sich niemand. Da ergriff Schneewittchen das Wort.
„Naja, so schlecht ist die Idee nicht.“
Sieben Augenpaare sprangen zu Schneewittchen und fixierten sie.
„Was habt ihr denn? Es ist zumindest ein konstruktiver Vorschlag, der gar nicht mal so verkehrt ist. Schließlich stammt er vom Weihnachtsmann persönlich“, sagte Schneewittchen und deutete auf Klüpfel. Dieser drehte sich um und sah, dass niemand anderes hinter ihm stand.
„Na was?“, setzte Schneewittchen hinzu. „Hat er eine rote Mütze auf und steht ein Schlitten vor der Tür oder nicht?“ Die Zwerge schüttelten murmelnd mit den Köpfen.
„Also Schrottwichteln wird nicht nötig sein“, sagte Kai. „Aber es bekommt eben jeder nur ein Geschenk.“
Kai kramte aus dem Karton mehrere kleine Gegenstände hervor, die in buntes Papier eingewickelt waren. Dann ging sie reihum und übergab jedem Anwesenden eins dieser Päckchen.
„Frohe Weihnachten“, sagte sie, als sie mir das letzte Geschenk überreichte. „Ich hoffe es gefällt dir. Und danke für das schöne Weihnachtsfest.“
Ich blickte verdutzt auf das Päckchen. Ich konnte mich nicht erinnern, wann mir jemand ein Geschenk gemacht hatte. Es musste schon sehr lange zurückliegen. Verwirrt riss ich das Papier auf.
„Ein Fabelwesen-Memory?“
„Nun ja, ich dachte, wenn du dein eigenes hättest, hast du vielleicht häufiger Lust, zu spielen“, erklärte Kai.
Ich hob das Spiel empor und besah es mir genau. Obwohl ich Memory nicht mochte, war es das schönste Geschenk, das ich mir vorstellen konnte.
„Oh Liebes, das ist ja wirklich reizend von dir“, hörte ich Schneewittchen flöten. Sie hielt einen Spiegel in der Hand.
„Einen Zauberspiegel konnte ich leider nicht besorgen, aber ich dachte ein normaler Spiegel ist auch praktisch“, sagte Kai und an mich gewandt wisperte sie: „Der war eigentlich auch für dich bestimmt.“
Die Zwerge freuten sich über viele Bonbontüten und Schokopralinenschachteln und fielen sofort darüber her. Dann war selbst Klüpfel mit Auspacken fertig. Er hielt eine Hupe empor.
„Anstatt der Hahnenklingel“, erläuterte Kai.
Klüpfel betätigte die quäkende Hupe, strahlte und umarmte Kai. Auch Schneewittchen fiel Kai um den Hals und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Die Zwerge hüpften um Kai herum. Nur ich wusste nicht, was ich tun sollte.
„Und was ist mit dir?“, fragte ich deshalb. „Was bekommst du geschenkt?“
Kai zuckte mit den Schultern.
„Ich hab das beste Geschenk von allen, ich hab einen Drachen zum Freund.“
„Oooooh“, machten Schneewittchen und die Zwerge unisono im Chor.
Aber mir reichte das nicht. Ich ging zum Weihnachtsbaum, nahm einen Rubin ab und überreichte ihn Kai.
„Das ist ein echter Schatzraubrubin. Der gehört jetzt dir“, sagte ich.
„Ooooooooh“, machte der Chor erneut.
Kai bekam große Augen.
„Aber das kann ich doch nicht annehmen, das ist doch viel zu wertvoll.“
„Ein Drache gibt normalerweise nie etwas freiwillig von seinem Schatz ab“, erklärte ich feierlich. „Das machen wir nur in absoluten Ausnahmefällen. Und du bist so ein absoluter Ausnahmefall.“
„Oooooooooooooooh.“
„Ist ja gut jetzt!“, sagte ich an den Chor gerichtet.
„Danke“, flüsterte Kai und drückte den Rubin an ihr Herz.
Wie ich Kai so dastehen sah, bekam ich einen unerklärlichen Kloß im Hals.
‚Rotz und Wasser‘, schoss es mir durch den Kopf. Da verstand ich den Zauber von Weihnachten.
„Lasst gefälligst die Zimtsterne liegen!“
Schneewittchens Befehlston katapultierte mich aus meiner Gefühlswolke. Die Zwerge hatten die Gelegenheit genutzt und sich an meinen Plätzchen vergriffen. Ich stürzte mich auf die Möchtegernwichtel und sofort brach ein Tohuwabohu aus. Die Zwerge, die mir entwischt waren, rannten panisch durch die Höhle. Schneewittchen versuchte, ihnen die Zimtsterne zu entreißen, während Kai versuchte, mir die Zwerge zu entreißen. Und Klüpfel drückte die ganze Zeit auf die Hupe. Die Wollmäuse sahen dem Geschehen kopfschüttelnd und plätzchenmampfend zu.
Das Ganze gipfelte schließlich darin, das einer der Zwerge kreischend in den Weihnachtsbaum sprang. Dieses Gewicht konnte der Ständer nun wahrlich nicht mehr verkraften. Er zerbarst. Der Baum kippte um und fiel, gemächlich aber unabwendbar, in den Kamin. Dort fing er Feuer.
Ich ließ augenblicklich die Zwerge, die ich im Schwitzkasten hielt, fallen, schnappte mir den Weihnachtsbaum und warf ihn aus der Höhle nach draußen. Samt dem einen Zwerg, der sich noch immer am Stamm festklammerte. Leider traf ich mit dem zur Hälfte brennenden Baum den Schlitten, der krachend zersplitterte. Der Zwerg flog beim Aufprall in den nächsten Schneehaufen. In einem beeindruckenden Feuer fackelten Baum und Schlitten schließlich ab, während die Schneeflocken lautlos vom nächtlichen Himmel herabschwebten.
„Tut mir leid, jetzt hab ich Weihnachten kaputtgemacht“, sagte ich zu Kai, die neben mir stand und ins Feuer blickte. Sie war bestimmt am Boden zerstört.
„Ach was“, sagte Kai aber. „Weihnachten kann man nicht kaputtmachen, Weihnachten findet im Herzen statt.“
Zusammen sahen wir in die Flammen, während Schneewittchen in meiner Feendrachenhöhle noch immer versuchte, lauthals die aufgescheuchten Zwerge einzufangen und Klüpfel dabei fröhlich die Hupe betätigte.
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