The Games Gods Play – Der Auftakt zur Romantasy-Reihe von Abigail Owen
Griechische Mythologie trifft auf eine dramatische Slow-Burn-Lovestory – genau das verspricht die neue Reihe Schattenverführt von Abigail Owen, deren erster Band gerade bei dtv erschienen ist. The Games Gods Play nimmt uns mit in eine moderne Welt, in der aber immer noch die antiken olympischen Götter verehrt werden. Einmal in hundert Jahren wird ein neuer König der Götter gekürt – doch den Wettkampf darum bestreiten nicht die Gottheiten selbst. Nein – dafür wählen sie Sterbliche aus, die sie vertreten.
Die Auserwählte
Lyra Keres ist die Letzte, die für das Crucible ausgewählt werden sollte. Ihr Talent als Diebin ist so überschaubar, dass sie nur Verwaltungsassistentin wurde, anstatt als sogenannte Pledge die Taschen der Touristinnen und Touristen zu leeren. Ihre Eltern überließen sie bereits mit drei Jahren der Gilde, obwohl sie nicht einmal – so wie bei all den anderen Taschendieben – eine Schuld abzubezahlen hatten. Lyra hat keinen Freundeskreis, nicht einmal Vertraute – und all das, weil der Götterkönig Zeus sie noch im Mutterleib verfluchte.
Das Crucible, der Wettbewerb um die Krone der Götter, den Sterbliche in ihrer Vertretung ausführen, ist Lyra ziemlich egal. Sie ist nur bei der Live-Übertragung dabei, um die Pledges der Gilde zu beaufsichtigen, denn in San Francisco ist die Hölle los. Zeus‘ Lieblingsstadt wird von Menschen überschwemmt, die dabei sein wollen, wenn die Götter ihre Schützlinge in den Olymp holen.
An diesem Abend geht schief, was schiefgehen kann – so sehr, dass Lyra zum Tempel des Zeus stapft, um ihn mit Steinen zu bewerfen. Den Gott zu strafen, der für ihren Fluch verantwortlich ist, weshalb niemand Liebe für sie empfinden kann. Doch bevor sie den ersten Stein werfen kann, hält sie jemand auf. Und nicht irgendjemand.
Es ist Hades, Gott der Toten, König über die Unterwelt.
Das Crucible
Jeder Gott des Pantheons darf eine Aufgabe stellen, die die Champions und Championesses bestreiten müssen. Am Ende jedes Wettkampfes steht ein Gewinn – oder der Tod, denn die Götter sind ebenso melodramatisch wie blutrünstig.
In den letzten 2000 Jahren galt es immer zwölf Aufgaben der zwölf Götter zu bewältigen, natürlich von zwölf Sterblichen. Nur dieses Mal ist eine dreizehnte Kandidatin dabei – Lyra. Denn Hades nimmt zum ersten Mal an den Spielen teil. Weshalb das so ist, hält er unter Verschluss. Weder seine Brüder Zeus und Poseidon, noch die anderen Göttinnen und Götter oder seine Freunde Charon und Cerberus wissen Bescheid. Und schon gar nicht Lyra, die völlig überraschend von Hades erwählt wurde, um die Spiele in seinem Namen zu gewinnen.
In den unterschiedlichen Wettbewerben treffen die Auserwählten auf gruselige Kreaturen, Naturgewalten, ihre eigenen Ängste und todbringende Gefahren. Die Gottheiten, die die Aufgaben gestellt haben, beschränken sich nicht auf Schach oder Eierlaufen, wie Lyra schnell feststellen muss. Im Gegenteil: Es scheint, als würden die Göttinnen und Götter nicht nur um den Gewinn der Krone kämpfen, sondern auch darum, wer die grausamste Aufgabe stellt.
Die Regeln
Die Regeln sind relativ überschaubar – viel spannender sind jedoch die Arten, welche Schlupflöcher die Götter, allen voran Hades, im Regelwerk finden. Hades hat seine ganz eigenen Gründe, erstmals eine Championesse ins Rennen zu schicken und tut alles dafür, dieses Spiel zu gewinnen.
Auch die anderen Göttinnen und Götter legen sich ins Zeug, ihren Schützlingen jeden erdenklichen Vorteil zu verschaffen – oder denen der Konkurrenz eben Hindernisse in den Weg zu stellen.
Das Spiel
Das Crucible nimmt in The Games Gods Play natürlich einen großen Teil der Handlung ein. Inmitten der Intrigen, Geheimnisse und lebensbedrohlicher Situationen entspinnt sich jedoch eine zarte Liebesgeschichte, die dem Herrscher über die Unterwelt erstaunlich gut steht, wenn auch unerwartet.
Die Autorin schafft es, auf gut 700 Seiten eine Geschichte zu erzählen, die überraschende Facetten der Hauptfiguren darstellt, die griechische Mythologie in handlichen Häppchen an die Lesenden transportiert und ebenso bissig und sarkastisch wie humorvoll zeigt, zu welchen Taten gemeine Sterbliche fähig sind.
Die Gewinnerin
Mit diesem Roman betritt Abigail zum ersten Mal das Parkett des deutschen Buchmarktes. Im Gepäck ein Werk, das mit einer einzigartigen Mischung aus Mythologie, Liebesgeschichte und dem unerbittlichen Wettkampf seinesgleichen sucht – und vielleicht im nächsten Band der Reihe findet.
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© Foto: Five Petals Photography 2024 FA (1)
Dieser Artikel ist erschienen bei: Zauberwelten-Online.de
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