A Game of Thrones – Das offizielle Kochbuch – Einmal Schlemmen wie Lords und Ladys
Wem dürstet es nach honiggesüßtem Wein, welcher zu einem deftigen, gebratenen Wildschwein gereicht wird, nur um das Ganze am Ende mit einem Stückchen Zitronenkuchen abzurunden? All jenen, denen bereits jetzt das Wasser im Munde zusammenläuft, die werden das offizielle Kochbuch zur Fernseh-Serie A Game of Thrones nicht aus der Hand legen können, ganz zu schweigen von der schmalen Ergänzung From the Sands of Dorne.
Im Vorwort dieses Buches weißt George R. R. Martin, der Autor der Romanreihe Das Lied von Eis und Feuer, ausdrücklich darauf hin, selbst nicht kochen zu können. Dennoch sind seine Beschreibungen zur Küche Westeros’ so detailreich, dass Fans sich die Mühe machten, die Rezepte selbst zu erforschen, und so entstanden daraus diese Kochbücher.
Die Mauer hinab über die Küche des Nordens durch ganz Westeros und darüber hinaus
Wer sich einmal vorstellen wollte, wie es wohl wäre, selbst an einem Tisch mit den großen Häusern der Sieben Königslande zu sitzen, wird hier zumindest einen kleinen Eindruck davon gewinnen können.
Dabei sind die Gerichte nicht nur adliger Natur, erfährt man hier doch ein breitgefächertes Sortiment an allem, was die mittelalterliche Küche zu bieten hat. So gibt es Impressionen dazu, wie auf der Mauer, in Winterfell, King’s Landing, Dorne und Meereen gefrühstückt wird. Ebenso erhält man Menü-Vorschläge, die die vielen Gerichte verbinden – obwohl einem hier natürlich keine Grenzen gesetzt sind, die insgesamt 87 Gerichte aus beiden Büchern nicht auch selbst nach Belieben zu kombinieren.
Stimmig verläuft die Reise von weit oben auf der Mauer über den Norden bis hinab in den Süden. Man erhält Gerichte aller sieben Königslande und darüber hinaus ein paar Auszüge, die jenseits der Narrow Sea liegen. Hier findet man alles vom Wild und Fisch über Suppen, Salate, Kuchen und weitere Süßspeisen bis hin zu köstlichen Getränken des Landes.
In diesen Büchern ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei, ob man es nun einfach, deftig oder süß mag, oder ob man schon immer Mal ein Gericht für Schnecken, Heuschrecken oder Schlangen gesucht hat!
Die Rezept-Seiten sind schön aufgebaut. Man erhält (wenn vorhanden) einen kleinen Auszug der dargestellten Gerichte aus den Büchern und es gibt bei einigen Speisen zwei Versionen, eine mittelalterliche und eine moderne Variante. Neben der Zutaten-Liste und der Erklärung zur Zubereitung gibt es sogar kurze Erläuterungen zu mittelalterlichen Original-Rezepten. Außerdem erfährt man immer, für wie viele Personen diese ausgelegt sind, wie lang die Vorbereitung und wie lang die Garzeit beträgt. Ebenso gibt es hier Vorschläge, was zu den Speisen gut passen würde.
Abgerundet werden alle Rezepte mit hübschen Bildern, wie das Gericht am Ende aussehen könnte, wobei hier sowohl moderne als auch altertümliche Aufmachungen verwendet wurden. Sollte man zur Zubereitung jedoch Bilder der Zwischenschritte benötigen, so wird man leider enttäuscht. Auch sind die Rezeptzubereitungen alle relativ kurzgehalten. Für Leute, die regelmäßig kochen, sollte dies kein Problem sein, Anfänger könnten sich hier aber schwertun.
Einmal die exquisite Küche Dornes genießen
Wer es scharf mag, wird die Gerichte aus Dorne lieben. Die kleine Ergänzung mit 17 weiteren Rezepten aus (größtenteils) Dorne steht ganz im Zeichen des feurigen Temperaments der Südländer. Vom pikanten Fladenbrot über scharfe Shrimps zur Mandelschlange erwarten einen weitere interessante Rezepte, die zum Schlemmen einladen.
Die Rezepte sind genau wie im vorherigen Buch aufgebaut und so ist es eine stimmige Ergänzung, wenn man bereits das erste Buch geliebt hat. Da das Buch in sich abgeschlossen ist und keine Verweise auf den Vorgänger enthält, kann es auch einzeln erworben werden, es ist jedoch wesentlich schmaler.
Nachgekocht
Zum Ausprobieren gab es das honigbestrichene Hühnchen, dazu moderne Rübchen in Butter und als Nachtisch Sansas geliebten Zitronenkuchen. Alle drei Rezepte waren gut zu befolgen, wobei jedoch ein ganzes Brathuhn mit 2,5 kg nicht aufzufinden war und wir so zwei Hühner á 1,3 kg nutzten. Ebenso waren die beschriebenen großen Rüben als Butterrüben, Steckrüben oder ähnliches zu dieser Jahreszeit nicht im Verkauf und so entschieden wir uns für einfache Karotten.
Aus den modernen Rüben in Butter wurde so am Ende ein ganz schöner Brei, der mehr an eine Rahm-Suppe erinnerte und durch den genutzten Thymian und Knoblauch auch sehr intensiv schmeckte. Wer diesen Geschmack mag, wird das Gericht sicher wieder kochen, uns war er jedoch eindeutig zu kräftig.
Auch das Huhn schmeckte am Ende leider nicht nach dem bestrichenen Honig. Es war an sich sehr zart und lecker, nur die Soße, die sich aus dem Honig und dem im Rezept angegebenen Apfelessig bildete, schmeckte eben sehr nach jenem Essig.
Und zum Schluss kamen dann noch die Zitronenkuchen oder im Falle des Rezeptes mehr Küchlein oder Kekse. Mich wunderte bei der Zubereitung bereits, dass im modernen Rezept grober Streuzucker angegeben war, das mittelalterliche Rezept jedoch von feinem Zucker sprach. Wir machten die Kekse also nach Rezept und nutzten Hagelzucker, wodurch die Masse ziemlich körnig wurde, was sich auch nach dem Backen nicht änderte. So war die Nachspeise extrem süß und man konnte bei jedem Bissen die Zuckerkörner schmecken. Die Küchlein waren jedoch dennoch recht lecker, auch wenn man wirklich nur einen essen konnte.
Insgesamt war es aber eine interessante Erfahrung, mal fernab der normalen Küche etwas auszuprobieren, und wir würden es auch durchaus noch einmal versuchen und womöglich das ein oder andere Rezept einfach für den eigenen Geschmack etwas abändern.
Die Zutaten waren soweit relativ gut zu kaufen, wobei eben manches saisonbedingt ist. Für spezielle Zutaten gibt es auf den ersten Seiten im Buch auch eine Alternativ-Liste für Fleischsorten, Kräuter, Gewürze und Küchengeräte, die man in der heutigen Zeit vielleicht seltener findet.
Das Einzige, was bei uns im Endeffekt übrigblieb, waren die frischen Kräuter, da wir sie nicht alle fürs Rezept verbrauchten. Doch die wird man sicherlich auch noch irgendwie los.
Fazit
Die Kochbücher sind wirklich eine angenehme Bereicherung für jeden Haushalt und das nicht nur als Fan der Serie. Der Aufbau und die Gestaltung der Bücher ist schön und stimmig gemacht und die Bilder der fertigen Gerichte machen Hunger auf mehr. Beide Bücher haben das gleiche Format, sodass man sofort erkennt, dass sie zusammengehören.
„Essen ist eines der größten Vergnügen des Lebens, und ich bin ein großer Verfechter jeder Form von Vergnügen.“ – George R. R. Martin
Ob man nun selbst gern kocht oder einfach nur in den Genuss des außergewöhnlichen Essens kommen möchte, indem man sich bekochen lässt, spielt auf der Reise durch all die Rezepte wohl keine Rolle. Denn diese regen auch so die Fantasie an, einmal über den Tellerrand hinauszublicken.
Unsere Erfahrung mit den Rezepten war zwar etwas gedrückt, jedoch hat es insgesamt dennoch geschmeckt und wird uns sicherlich nicht davon abschrecken, es noch einmal auszuprobieren!
Koch-Anfänger werden anfangs womöglich ein paar Probleme haben, wobei man es natürlich auch einfach des hübschen Buches wegen kaufen kann. Doch jeder, der einigermaßen regelmäßig kocht und nach Rezept arbeiten kann, wird hier sicherlich auf ein paar interessante Gerichte stoßen.
Weitere Rezensionen zum Game of Thrones-Universum:
A Game of Thrones – Das offizielle Kochbuch
Chelsea Monroe-Cassel & Sariann Lehrer (Diana Bürgel)
(Zauberfeder Verlag, 2013)
224 Seite, Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3938922439
From the Sands of Dorne: Eine Ergänzung zu A Game of Thrones – Das offizielle Kochbuch
Chelsea Monroe-Cassel (Diana Bürgel)
(Zauberfeder Verlag, 2015)
44 Seiten, Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3938922934
Offenlegung: Der Zauberfeder Verlag ist Mitgesellschafter von Zauberwelten-Online. Diese Rezension wurde unabhängig von inhaltlichen Vorgaben geschrieben.
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