Nach dem Spiegel -Bestseller Black Bird Academy – Töte die Dunkelheit geht es endlich weiter mit der Akademie der Exorzisten! Schon der erste Teil enthielt auf jeder Seite unvorhersehbaren Wendungen, das Ende hingegen war besonders schwer zu ertragen. Autorin Stella Tack warf die Lesenden auf jeder erzählerischen Ebene ins kalte Wasser.
An dieser Stelle empfehlen wir denjenigen, die den ersten Band direkt bei Erscheinen im letzten Jahr oder noch gar nicht gelesen haben, ihr Wissen aufzufrischen. Denn die Welt, die Stella Tack rund um die New Yorker Dependance der Black Bird Academy erschaffen hat, bietet viele Kreaturen, Charaktere und Orte, die man im Kopf haben sollte, um direkt einzusteigen.
Die Geschichte in Black Bird Academy – Fürchte das Licht knüpft nahtlos an den ersten Teil an, was nicht wirklich hilft, dessen Cliffhanger zu verdauen, da sich die Ereignisse ab Seite eins überschlagen. Der Intendant des Ordens fackelt nicht lange: Protagonistin Leaf, die Dämonenbesessene, wird spontan vor ein Tribunal gestellt und soll exorziert werden. Das klappt allerdings nicht, weil der Lord-Dämon und Prinz der Dunkelheit Lore sich längst einen neuen Körper gesucht hat.
Ihr Ausbilder Falco, dem sie im ersten Band erst nahegekommen ist und ihn dann gezwungenermaßen von sich gestoßen hat, führt das qualvolle Ritual persönlich durch. Er rettet sie vor dem sicheren Tod, indem er sie für einen Wettkampf vorschlägt, in dem sich nur die besten Novizen der Black Bird Akademien auf der ganzen Welt messen. Es ist beinahe überflüssig zu erwähnen, dass die Prüfungen so gefährlich sind, dass der Tod der Teilnehmenden keine Ausnahme darstellt. Leafs Chancen stehen alles andere als gut, denn theoretisch ist sie zwar Schülerin der Akademie, praktisch sind weder ihre körperliche Fitness noch ihre Ausbildung zur Exorzistin besonders ausgereift.
Training, Tränen, Traumabeweltigung
Stella Tack umschreibt die sechs Monate des Trainings bis zum Wettbewerb damit, dass wir spannende Berichte, witzige Anekdoten und bedenkliche Entwicklungen in Form von Protokollen lesen, die unterschiedliche Charaktere verfasst haben. Erst kurz vor der Abreise zu den Spielen in London sind wir wieder live im Geschehen. Falco gibt sein Bestes, um für sie da zu sein, soweit es ihm möglich ist, ohne Verdacht zu erregen. Doch die beiden verbringen weniger Zeit miteinander, als sie es sich wünschen, denn Falco sieht sich gezwungen, einen Spezialauftrag mit Tempest, seiner, sagen wir mal ... alten Bekannten, anzunehmen. Stattdessen lernen wir ihre Freunde Zero und Crain besser kennen.
Crain, Erbe des Universalgelehrten Paracelsus, der namensgebend für den Orden ist, und Zero Five, einziger Überlebender einer illegalen Homunkulusstation, stehen an Leafs Seite und helfen ihr, wo sie nur können. Ob durch die Beschwörung von Milchhasen (die viel furchteinflößender sind, als ihr Name suggeriert) zur Nahrungsbeschaffung oder beim Training und in der Qualifikation für den Wettbewerb: Das Trio bildet eine ausgewogene Mischung aus Ehrgeiz, Emotion und trockenem Humor.
Trotz ihrer Gefühle für Falco und ihrer Freundschaft zu Zero und Crain hat Leaf ein dunkles Geheimnis, das nicht einmal ihre Vertrauten kennen: Die dämonischen Kräfte in ihr kann sie kaum noch ignorieren, ganz abgesehen von dem Hunger, den sie am besten mit den energiereichen Seelen von Ordensmitgliedern stillt.
Nebenfiguren im Spotlight
Black Bird Academy – Fürchte das Licht ist mitnichten nur eine Fortsetzung mit bekannten Variablen des ersten Bandes. Das Universum rund um die Akademie wächst: Es werden neue Standorte, andere gegnerische Gruppierungen und weitere magische Wesen eingeführt. Die Hintergründe des Ordens, die Strukturen, aber auch die Korruption in der Führungsriege zeigt sich immer deutlicher, bis sich der Nebel zu lichten scheint – und dann wieder mit voller Undurchdringlichkeit zurückschlägt.
Abgesehen von den dramatischen Aussichten, die in diesem Band vorherrschen, bleibt der Humor, der Stella Tacks Schreibstil ausmacht, nicht im Dunkeln. Besonders die Kombination aus Crain und Leaf bietet großartiges Potenzial zum Lachen. Auch Zero hat einen umfangreicheren Anteil als im ersten Band, und wir lernen den stillen Homunkulus von einer anderen Seite kennen. Dass er wissensdurstig ist und manchmal wie ein laufendes Lexikon wirkt, wird deutlicher und seine Faszination für manche Phänomene ist regelrecht niedlich – und hilfreich, obwohl das niemand zu Anfang ahnen kann.
Gefürchtet oder Gefeiert?
Die dämonische Ausnahmeerscheinung sowie die geballte Kompetenz der Truppe, die Leaf um sich versammelt hat, sorgen dafür, dass sie sich nicht verstecken können. Weder vor potenziellen Freunden, noch vor Feinden, denn Leaf – früher nur eine einfache Kellnerin aus New York – steht inzwischen im Zentrum der Aufmerksamkeit der magischen Welt. Aber keiner von ihnen kennt den wahren Grund dafür ... Mehr als ein menschliches oder dämonisches Schicksal steht in diesem Band auf dem Spiel. Es geht um Hunderte, Tausende Leben, deren Verläufe die Gruppe um Leaf und Falco drehen muss – sonst übernimmt das Böse die Welt und kein Stein wird mehr auf dem anderen bleiben. Sicher ist jetzt schon: Wir freuen uns auf 2025 und damit auf den nächsten Teil der Black-Bird-Academy-Reihe. Denn dann können wir die ersten beiden Bände erneut lesen, um uns auf ein fantastisches Finale vorzubereiten.
Text: Jennifer Herold
Bilder: Penguin Random House Verlagsgruppe
Stella Tack
Black Bird Academy - Fürchte das Licht
Die besten Dämonenjäger der Welt versammeln sich zum Wettkampf der Exorzisten in den dunklen Gassen Londons. Inmitten dieses gnadenlosen Turniers steht auch Leaf, die immer noch mit ihren wachsenden dämonischen Kräften ringt – ebenso wie mit ihren verbotenen Gefühlen für Falco. Doch als sich eine Diebesgilde in den Wettstreit einmischt und Falcos Erinnerungen stiehlt, kann Leaf nicht anders, als sich an die Fersen der Täter zu heften. Dabei kommt sie einem dunklen Geheimnis auf die Spur, in dessen Zentrum ausgerechnet die Black Bird Academy steht. Leaf fragt sich, wem sie noch vertrauen kann. Und ob sie überhaupt noch menschlich genug ist, um zu vertrauen, geschweige denn zu lieben …
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Dieser Artikel ist erschienen bei:
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